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# taz.de -- heute in hamburg: „Generationserlebnis“
> Europa Daniel Kosak über die Idee eines Interrail-Tickets für alle
> europäischen Jugendlichen
taz: Herr Kosak, kann das Interrail-Ticket Europa retten?
Daniel Kosak: Das wäre ein bisschen zu viel erwartet. Die Idee eines
Interrail-Tickets für alle europäischen Jugendlichen finde ich sehr
sympathisch. Dies kann einen Beitrag dazu leisten, junge Menschen wieder
mehr für Europa zu begeistern. Sie können die europäische Identität
wahrnehmen und Europa besser kennenlernen. Damit erfahren sie auch die
individuellen Vorteile, die Europa mit sich bringt: Reisefreiheit und keine
Grenzkontrollen.
Gibt es in Krisenzeiten nichts Wichtigeres, als die Forderung nach einem
Interrail-Ticket für alle Jugendlichen?
Eine solche Maßnahme kann die derzeitige Krise Europas natürlich nicht
bewältigen und die Probleme der EU nicht lösen. Sie ist ein Schritt in die
richtige Richtung. Darüber hinaus muss es aber institutionelle Reformen in
der EU geben.
Was muss sich denn konkret ändern?
Es bedarf einer stärkeren Demokratisierung Europas. Das europäische
Parlament muss mit einem Initiativrecht gestärkt werden. Die
wirtschaftlichen Ungleichgewichte müssen angegangen werden. Innerhalb der
Eurozone sollte beispielsweise über die Einführung einer europaweiten
Arbeitslosenversicherung nachgedacht werden. Dies schließt sich aber nicht
mit der Forderung nach einem Interrail- Ticket für alle aus.
Kann Reisen Vorurteile wirklich abschaffen?
Ja! Zum Beispiel, wenn man bei Einheimischen couchsurft, wie das bei einer
Interrail-Reise oft gemacht wird. Dies kann dazu beitragen, dass es zu
einem echten Austausch mit Menschen aus den jeweiligen Ländern kommt.
Daraus können sich langfristige Freundschaften entwickeln. Wenn wirklich
alle Europäer zum 18. Geburtstag ein solches Ticket bekämen, dann wäre das
ein gemeinsames, verbindendes Generationserlebnis.
Was erhoffen Sie sich denn nun von einer Straßendiskussion?
Wir glauben, dass die Interrail- Idee noch nicht überall angekommen ist.
Bei Straßenaktionen kommt man mit ganz unterschiedlichen Menschen ins
Gespräch und erhält sehr kontroverse Reaktionen. Man bekommt ein Gespür
dafür, ob eine Idee jenseits der politisch interessierten Milieus
anschlussfähig sein kann. Damit erreichen wir andere Leute als bei unseren
geschlossenen Veranstaltungen. Tobias Brück
Straßendiskussion: „Mehr Europa durch Mobilität?“, 11 Uhr, Ottenser
Hauptstraße
5 May 2017
## AUTOREN
Tobias Brück
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