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# taz.de -- Mexikos Sieg über die USA
> WTO Klage der Regierung wegen Thunfisch-Importverbots wurde stattgegeben
BERLIN taz | Die Welthandelsorganisation WTO hat einen historischen Streit
zwischen den USA und Mexiko zugunsten Mexikos entschieden. In dem seit 2008
verhandelten Konflikt um den Handel mit Thunfisch wurde der mexikanischen
Regierung erlaubt, auf entstandene Schäden in Höhe von 163 Millionen
US-Dollar von den USA mit entsprechenden Repressalien zu antworten. Anlass
war die von den USA noch bis 2013 verwendete Kennzeichnung „dolphin safe“
für Thunfisch, der frei von Delfinspuren sein sollte.
Der mexikanische Finanzminister Idelfonso Guajardo Villareal hat nun
angekündigt, „seine Rechte einzufordern und Vergeltungsmaßnahmen an
US-Importe anzuwenden“. Diese könnten von Handelsrestriktionen bis hin zur
Kündigung bilateraler Abkommen reichen.
Die Delfinschutz-Kennzeichnung diente aus der Sicht Mexikos in der
Hauptsache dazu,mexikanische Thunfisch-Exporte vom US-Markt fast
kategorisch auszuschließen. Der bereits 1991 verhängte Einfuhrstopp für
mexikanischen Thunfisch ging mit dem Generalverdacht einher, mit dem
Thunfischfang auch Delfine zu schaden. Der eingeführte „dolphin
safe“-Siegel wurde von Mexiko allerdings als aufgezwungen empfunden – der
Thunfischfang unterlag seit den Neunzigerjahren höchsten
Qualitätsanforderungen. Der entstandene Schaden für die mexikanische
Fischereiindustrie wurde jetzt auf besagte 163 Millionen US-Dollar taxiert.
Ob ein Einfuhrverbot von US-Produkten nach Mexiko kurzfristig durchzusetzen
ist, und wie Trump auf die mexikanischen Gegenmaßnahmen reagieren wird,
wird sich erweisen müssen. Trump hat immer wieder ein Ungleichgewicht im
Handel zwischen den Vereinigten Staaten und Mexiko kritisiert. Am
Nordamerikanische Freihandelsabkommen (Nafta) will er trotz gegenteiliger
Ankündigung festhalten oder zumindest neu verhandeln.
Axel Plasa
28 Apr 2017
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Axel Plasa
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