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# taz.de -- Hinter jedem Bild steckt eine Geschichte
> Erinnerung Eine Ausstellung zeigt, welches Foto Menschen mitnehmen, die
> alles andere zurücklassen müssen
Für viele Asylsuchende sind Fotos auf Mobiltelefonen häufig sehr wichtige
Erinnerungen an Freunde und Familien in der Heimat. Der finnische Fotograf
Stefan Bremer stellt in seiner dreiteiligen Ausstellung „Borderline – Meine
allerwichtigste Fotografie“ in der Bürgerschaft zusammen mit Geflüchteten
Fotos aus, die für sie auf ihrer Flucht und danach am meisten Bedeutung
hatten.
Bremers Fotos fragen: Welche Motive sind die wichtigste Verbindung
geflüchteter Menschen in ihre Heimat? Die Bilder zeigen dabei Geflüchtete
aus unterschiedlichen Ländern, die auf ihren Handys das Bild zeigen, dass
für sie auf der Flucht nach Europa am wichtigsten war. Auf den Displays der
Telefone sind Familienmitglieder, gute Freunde oder das Alltagsleben zu
erkennen. Häufig ist es ein Motiv, das an eine Zeit vor der Flucht erinnert
– hinter jedem Bild steckt eine Geschichte.
In Verbindung mit dem zweiten Teil der Ausstellung wird aus der Foto-Serie
ein Appell: Denn Bremer zeigt die Bilder der Geflüchteten zusammen mit
Fotografien der historischen Salpai-Linie. Die markierte während des
Zweiten Weltkriegs die militärische Außengrenze zu Russland. Trotz der
Abschottung zum östlichen Nachbarn nahm Finnland zu dieser Zeit 400.000
russische Flüchtlinge auf. Bremer fordert von seinen Landsleuten, dass man
den heutigen Kriegsflüchtlingen die gleiche Gastfreundschaft entgegenbringt
wie in der Vergangenheit.
Ein letzter Teil der Ausstellung ist zusammen mit dem irakischen Fotografen
Ahmed Alalousi entstanden, der 2016 Asyl in Finnland bekam. Die Bilder
Alalousis zeigen dessen Heimatstadt Mossul, bevor sie 2014 vom sogenannten
Islamischen Staat eingenommen wurde. Den Kontrast zu diesen idyllisch
wirkenden Bildern geben von Stefan Bremer gestaltete Collagen, welche
Zerstörung, Krieg und Vertreibung zeigen.
Die Ausstellung findet im Rahmen des Jazzahead-Festivals 2017 statt und ist
noch bis zum dritten Mai in der Bürgerschaft zu sehen. Maximilian Schmidt
24 Apr 2017
## AUTOREN
Maximilian Schmidt
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