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# taz.de -- Betriebsrat fordert Tarifverträge
> Gesundheitswesen Betriebsrat der Asklepios-Kliniken kritisiert
> Personalmangel
HAMBURG taz | Als eine der ersten Arbeitnehmervertretungen im privaten
Gesundheitswesen kritisiert der Betriebsrat der Asklepios-Kliniken die
zunehmende Überlastung und den Personalmangel bei den Klinikmitarbeitern.
Am Mittwoch stellte der Betriebsrat, der 32.000 Beschäftigte in ganz
Deutschland vertritt, seine Forderungen vor. Verantwortlich für bessere
Arbeitsbedingungen und Entlastungen für die Mitarbeiter sei laut
Betriebsrat allerdings nicht nur die Unternehmensführung, sondern ebenfalls
die Gesundheitspolitik von Bund und Ländern.
## Betriebsrat will Gewinne der Eigentümer deckeln
Der Forderungskatalog des Betriebsrats ist lang: Tarifverträge auf
DGB-Basis für alle Asklepios-Kliniken und Tochterunternehmen und keine
Leiharbeit mehr. Außerdem sollen die Gewinnmargen der Klinikeigentümer
drastisch gesenkt werden. „Die Gewinne der Privatkonzerne sind zu hoch“,
sagte Katharina Ries-Heidtke, Mitglied des Betriebsratsvorstands. „Die
Arbeitsverdichtung ist dadurch wahnsinnig angestiegen.“ Das heiße konkret:
Auf 14 Patienten kommt in Deutschland durchschnittlich eine Pflegekraft.
Nachtschichten werden oft nur noch mit einer Person besetzt. Der
Konkurrenzkampf der Privatkonzerne werde auf dem Rücken des Personals
geführt, so der Betriebsrat.
Zum ersten Mal tritt die interne Arbeitnehmervertretung mit konkreten
Forderungen an die Öffentlichkeit. Zuvor hatten nur Gewerkschaften für die
Asklepios-Mitarbeiter gesprochen. Die Unternehmensleitung hat sich
ebenfalls zu den schlechten Arbeitsumständen in den Kliniken geäußert,
sieht die Verantwortung jedoch bei den Ländern. Deren Investitionen seien
zu niedrig, um als Privatklinik die geforderten Standards einzuhalten und
gleichzeitig einen Überschuss zu erwirtschaften, heißt es in einer
Pressemitteilung vom Dienstag. Die Asklepios-Kliniken sind nicht rein
privat, sondern gehören anteilig auch den Bundesländern.
Wenngleich der Betriebsrat Forderungen an die Unternehmensleitung stellt,
hält er Bund und Länder für mitverantwortlich. Eine mögliche Verbesserung
sieht er in einer gesetzlichen Personaluntergrenze. Eine Expertenkommission
des Bundes schlägt vor, diese 2019 einzubringen. AWEG
23 Mar 2017
## AUTOREN
Antonia Wegener
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