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# taz.de -- Die Politik der Bilder
> World Press photo 45 Fotografen werden für die besten Pressefotos des
> Jahres 2016 geehrt. Sie dokumentieren auch die fatalen Konsequenzen, die
> solche Bilder haben können ▶Fotostrecke SEITE 6–11
Bild: Die Aufnahme mit dem Titel „Haltung zeigen in Baton Rouge“ erhielt de…
BERLIN taz | Als die New Yorker Krankenschwester Ieshia Evans am 9. Juli
2016 in Baton Rouge gegen rassistische Polizeigewalt demonstrierte, konnte
sie da ahnen, wie schnell sich das Foto ihrer Festnahme in den sozialen
Netzwerken verbreiten und zu einer Ikone der Black-Lives-Matter-Bewegung
werden würde? Das Bild des Reuters-Fotografen Jonathan Bachman gewann am
Montag den 1. Preis der World Press Photos in der Kategorie Contemporary
Issues.
5.034 Fotografen aus 125 Ländern hatten 80.408 Fotos bei der Stiftung World
Press Photo Foundation in Amsterdam eingereicht. 45 wurden jetzt in acht
Kategorien ausgezeichnet.
Mit Bildern wird Politik gemacht. Was für teuflische Konsequenzen das haben
kann, verdeutlicht das „World Press Photo of the Year“, das wir auf Seite 8
zeigen. Der Fotograf Burhan Ozbilici arbeitet seit 30 Jahren für die
Nachrichtenagentur AP. Er war am 19. Dezember 2016 vor Ort, als der
russische Botschafter in Ankara von einem Sicherheitsmann erschossen wird.
Ozbilici hatte seinen Laptop dabei, seine Bilder verbreiteten sich
blitzschnell im Netz. Es ist ein in mehrerer Hinsicht „explosives“ Bild,
wie die Jury die Auszeichnung begründet.
Bemerkenswert ist zunächst die Verwirrung, die es stiftet. Man fragt: Aus
welchem Film ist die Szene, und wie heißt noch mal der Schauspieler? Kein
Nachrichtenbild bringt den Zusammenhang von Realität und Medialität stärker
zum Ausdruck. Dieser ist hochproblematisch. Denn die Verbreitung des Bildes
und seiner Botschaft war offenbar vom Attentäter kalkuliert.
Haben wir den Schuss gehört? Mathias Königschulte
14 Feb 2017
## AUTOREN
Mathias Königschulte
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