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# taz.de -- Stärke Die taz Genossenschaft feiert 2017 ihr 25-jähriges Jubilä…
Bild: 10. April 1992: Christian Ströbele beantragt die Eintragung der taz Geno…
von Kalle Ruch
Die „Genossenschaftsidee“ wurde als erster deutscher Beitrag in die Liste
des immateriellen Weltkulturerbes aufgenommen. Das hat der sogenannte
zwischenstaatliche Ausschuss der Unesco bei einer Sitzung in der
äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba Ende November 2016 beschlossen.
„Eine Genossenschaft ist eine freiwillige Vereinigung von Menschen mit
gleichen Interessen, die individuelles Engagement und Selbstbewusstsein
fördert“, erklärte die UN-Kulturorganisation. Die Idee der Genossenschaft
gründet auf den Maximen der Selbsthilfe, -verwaltung und -verantwortung.
Durch den Erwerb von Genossenschaftsanteilen werden
Genossenschaftsmitglieder zu MiteigentümerInnen.
Genossenschaften sind in der Geschichte oft aus wirtschaftlicher Not heraus
entstanden. So auch bei der taz im Jahr 1991. Der Fall der Mauer hatte
kurzfristig für einen Aufschwung gesorgt, die Krise kam dann mit der
Abschaffung der Berlinsubventionen. Gesucht wurde nach einem
Überlebenskonzept – gefunden wurde die Idee der Genossenschaft. Ein
Vierteljahrhundert ist es nun her, dass sich nach langen und harten
Kontroversen die Mitarbeitenden der taz dafür entschieden, ihr damals
selbstverwaltetes Zeitungsprojekt gemeinsam mit ihren LeserInnen in eine
Genossenschaft zu überführen. Produzenten und Konsumenten sind nun
Eigentümer der taz und bilden eine Produktivgenossenschaft innerhalb einer
Konsumgenossenschaft.
Seit 25 Jahren funktioniert diese Genossenschaftsidee sozialer, kultureller
und wirtschaftlicher Partizipation bei der taz und sie funktioniert immer
besser. So zahlen ein Viertel unserer AbonnentInnen einen Politischen Preis
für ihr Abo und ermöglichen damit anderen, die taz zum ermäßigten Preis zu
lesen. Bei unserem Unterstützungsmodell „taz.zahl-ich“ leisten inzwischen
8.825 Zahler freiwillig einen regelmäßigen Beitrag.
## Solidarität weitergeben
Über 16.000 GenossInnen geben der taz-Genossenschaft eine solide
Eigenkapitalbasis. Mit zusätzlichen stillen Beteiligungen leisten sie einen
hohen Eigenanteil an der Finanzierung des neuen Verlagshauses in der
Friedrichstraße. Mit ihren Spenden an die taz Panter Stiftung ermöglichen
unsere LeserInnen und Genossenschaftsmitglieder, dass die taz die
Solidarität, die sie selbst erfahren hat, an andere weitergeben kann. Mit
ihrer Hilfe konnte in wenigen Tagen das Projekt taz.eksil für türkische
Journalisten finanziell abgesichert werden.
In Zeiten, in denen klassische Modelle zur Finanzierung von Journalismus
immer weniger tragen, zeigt sich, dass die Genossenschaftsidee für ein
publizistisches Unternehmen der Aufklärung eine auf die Zukunft angelegte
Wirtschaftsweise ist. Ganz im Sinne eines Weltkulturerbes.
Kalle Ruch ist Geschäftsführer der taz seit ihrer Gründung.
7 Jan 2017
## AUTOREN
Kalle Ruch
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