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# taz.de -- Leonie Schlick sucht im Alexa weihnachtliche Besinnlichkeit: Eigent…
Bild: Haben fertig: Berlins Weihnachtsmänner
Enttäuscht verschränkt das kleine blonde Mädchen die Arme vor der Brust.
„Ich will meinen Gutschein einlösen“, ruft das Kind vor dem Buchgeschäft
seiner Mutter zu. Die zieht unbeeindruckt weiter. Zwei Schritte entfernt
streitet sich ein Rentnerpärchen. „Warum hast du eben so viel Geld
ausgegeben?“, keift die Frau, der Mann guckt zu Boden. War es das etwa
schon mit der weihnachtlichen Besinnlichkeit? Am Dienstagvormittag herrscht
zumindest im Einkaufszentrum Alexa wieder ganz normaler Trubel.
Anscheinend wecken die Feiertagen vor allem eines: Kauflust. Gezielt
steuert ein Mittzwanziger ein Elektrofachgeschäft an, in der Hand hält er
einen Gutschein. Drei junge Mädchen hauen vermutlich ihr Weihnachtsgeld auf
den Kopf. Eingehakt schlendern sie durch die langen Gänge, tragen prall
gefüllte Einkaufstüten von Geschäften mit preiswerter Jugendmode bei sich.
Bei den Imbissen im zweiten Obergeschoss gehen derweil massenhaft
Thai-Curry, Pizza und Enchiladas über die Theken. Komisch – die
Weihnachtsgans hat den Hunger wohl nicht ausreichend gestillt.
Dass es nach den Feiertagen so schnell wieder voll in den Geschäften ist,
sei ganz normal, sagt der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des
Handelsverbandes Berlin-Brandenburg, Günter Päts, der Deutschen
Presse-Agentur. Viele kämen allerdings nicht nur zum Kaufen – sondern auch,
um unliebsame Geschenk umzutauschen.
Dazu passt, dass vor dem Alexa mittlerweile ein Kamerateam von Sat.1 steht
und vorbeiziehende Passanten nach ihren schlimmsten Weihnachtsgeschenken
befragt. Drinnen gibt ein junges Paar gerade seine Jacken an der Garderobe
ab, sie haben wohl vor, länger zu bleiben. Auf einer Sitzbank imitiert ein
kleines Mädchen zwei Minuten lang eine Eule. Eigentlich alles wie immer.
28 Dec 2016
## AUTOREN
Leonie Schlick
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