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# taz.de -- Obdachlosenheim in Alt-Moabit steht vor dem Aus
> Kündigung90 Bewohnern droht zum Jahresende Wohnungslosigkeit. Bezirk
> erwägt Rechtsschritte
90 BewohnerInnen des Obdachlosenheims Alt-Moabit 105 droht am Jahresende
die Wohnungslosigkeit. Den Betreibern wurde gekündigt. Weil diese das Heim
nicht an anderer Stelle fortführen können, versuchte der Bezirk Mitte neue
Betreiber für das Heim an anderer Stelle zu finden. Ohne Erfolg – es hat
sich kein Träger beworben. Der sozialpolitische Sprecher der Grünen in
Mitte, Taylan Kurt, vermutet den angespannten Wohnungsmarkt als Ursache
hierfür. Soziale Träger hätten massive Probleme, geeignete Immobilien für
ihre Arbeit zu finden.
Der Eigentümer, vermutlich ein Immobilienfonds aus Luxemburg, plant eine
umfassende Sanierung der Immobilie. In Gesprächen mit dem Bezirk habe er
kein Interesse gezeigt, das Obdachlosenheim so lange als Mieter zu dulden,
bis eine neue Unterkunft gefunden ist. Dagegen will der Bezirk nun mit
rechtlichen Mitteln vorgehen. Am 17. November wurde bereits ein
entsprechender Antrag der Grünen in Mitte in der
Bezirksverordnetenversammlung angenommen. „Solange keine andere Lösung
gefunden werden kann, soll das Bezirksamt auch in Erwägung ziehen, das Heim
zu beschlagnahmen“, so Kurt. Solch eine Beschlagnahmung dürfe allerdings
nur der allerletzte rechtliche Schritt sein, betont Ephraim Gothe (SPD),
Stadtrat für Stadtentwicklung, Soziales und Gesundheit. Zuvor werde der
Bezirk abermals versuchen, mit dem Eigentümer zu sprechen, und einen Brief
an den Senat schreiben, ob nicht doch ein landeseigenes Objekt zur
Verfügung stehe.
## Neue Bleibe gesucht
Das Wohnheim erstreckt sich über mehrere Etagen des Gewerbeobjekts.
Normalerweise gibt es Kapazitäten für 150 Menschen. Da der Bezirk einige in
andere Unterkünfte vermitteln konnte, leben derzeit noch 90 Personen hier.
Die meisten sind ältere Männer, vereinzelt wohnen auch Frauen, Familien und
Flüchtlinge dort.
Anders als in klassischen Notunterkünften leben viele BewohnerInnen hier
dauerhaft. Sie verlieren nicht nur ihren Schlafplatz, sondern ihr Zuhause.
„Wir haben langjährige Bewohner, für die ist das eine ganz schlimme
Situation“, so eine Angestellte des Wohnheims. Leonie Schlick
22 Nov 2016
## AUTOREN
Leonie Schlick
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