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# taz.de -- Sportplatz: Da ist noch Luft nach oben
Bild: Trainer Richardsson
Handball Es läuft richtig rund für die Füchse Berlin in der noch jungen
Saison. Nach zehn Spielen stehen die Handballer mit 17:3 Punkten auf Platz
drei sehr gut da
Am Sonntag holten sie im Ostderby beim SC Magdeburg ein 29:29. Und das,
obwohl die Füchse in der ersten Hälfte schon mit fünf Toren zurücklagen.
„Da konnte man sich überhaupt noch nicht vorstellen, dass wir noch einen
Punkt holen werden. Das war ICE gegen D-Zug“, fand Manager Bob Hanning.
Aber die Füchse zeigten Moral.
Die Berliner mischen in der Spitzengruppe der Bundesliga kräftig mit, und
auch beim internationalen EHF-Pokal sind sie weiter dabei. „Da kann man
wirklich zufrieden sein“, sagt Hanning. Von der Meisterschaft redet zwar
niemand, aber an großen Ambitionen fehlt es trotzdem nicht. „Wir haben drei
Jahre den EHF-Pokal gespielt, wir wollen jetzt in die Champions League“,
gibt der schwedische Rechtsaußen Mattias Zachrisson die Richtung vor.
Erst zwei Mal schafften es die Füchse in die Königsklasse. 2012 gelang
sogar der Sprung ins Final Four, sie wurde am Ende Vierter. Und das sie
immer noch die Großen ärgern können, bewiesen sie bei der Klub-WM im
September. Dort konnte man im Finale die Millionentruppe von Paris St.
Germain überraschend besiegen und den Coup vom Vorjahr wiederholen.
## Breiter aufgestellt
Die Füchse sind in dieser Saison breiter aufgestellt. Mit dem Kroaten
Kresimir Kozina kam ein neuer Kreisläufer, und der deutsche Nationalspieler
Steffen Fäth soll für mehr Flexibilität im Rückraum sorgen.
Zudem rückten aus der eigenen Jugend Fynn-Ole Fritz und Kevin Struck zu den
Profis auf. „Wir haben jetzt ganz andere Möglichkeiten zu spielen. Wir sind
schneller und flexibler“, schwärmt Trainer Erlingur Richardsson. „Ich bin
sehr überzeugt von unserem Kader“, glaubt auch Nationalspieler Paul Drux.
Hing das Offensivspiel in der vergangenen Saison noch zu sehr von der Form
von Spielmacher Petar Nenadic ab, ist die Last in dieser Saison auf mehrere
Schultern verteilt. „Früher hat er unser Spiel kontrolliert. Aber jetzt
können wir auch gleichwertig wechseln. Jede Position ist doppelt gut
besetzt“, freut sich Richardsson.
Im Angriff haben die Füchse allerdings noch einige Luft nach oben. Da lässt
die Chancenverwertung noch zu wünschen übrig. Vor allem bei den
Siebenmetern werden zu viele verworfen. „Das sind wichtige Tore. Da müssen
die Schützen mehr zeigen“, fordert Richardsson.
In der Abwehr läuft es aber schon sehr gut. Die beiden Keeper Silvio
Heinevetter und Petr Stochl ergänzen sich gut und präsentierten sich
zuletzt in Topform. „Heine und ich sind lange als Tandem zusammen und haben
schon viel erlebt. Es spielt eben der, der besser ist“, erklärt Kapitän
Petr Stochl. Da Heinevetter zuletzt oft brillierte, schaute der Tscheche
meist nur zu. Neid gibt es bei dem 40-Jährigen aber nicht. „Er hat sich das
total verdient“, erklärt er.
Mit dem größeren Kader kann im Team jetzt mehr rotiert werden. „Nur so
können wir in unserem Spiel das Tempo hoch halten“, erklärt Richardsson.
Ein paar Verletzungssorgen trüben allerdings dann doch die Freude des
Füchse-Trainer. Ausgerechnet beide Linkshänder im Rückraum hat es erwischt.
Erst zog sich der Norweger Kent-Robin Tönnesen einen Muskelbündelriss in
der Wade zu und fällt monatelang aus, dann erwischte es Nationalspieler
Fabian Wiede. „Er ist der Einzige, den wir momentan nicht ersetzen können“,
so Hanning. Den 22-Jährigen plagen Schulterprobleme, zuletzt konnte er nur
mit Schmerzen spielen. Aber „es tritt nicht die Verbesserung ein, die wir
uns erhofft haben“, erklärt der sportliche Leiter Volker Zerbe. Eine
neuerliche MRT-Untersuchung soll nun Aufschluss geben, wie es weitergeht.
Ein Ausfall würde den Ambitionen der Füchse wohl einen kleinen Dämpfer
versetzen.
Nicolas Sowa
1 Nov 2016
## AUTOREN
Nicolas Sowa
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