| # taz.de -- Diebische Plagegeister | |
| > Summsumm Erneut haben Wespen unsere Bienen auf dem taz-Dach heimgesucht | |
| > und ausgeraubt | |
| Von Jana Tashina Wörrle | |
| Die Wespen auf dem taz-Dach sind hartnäckig und brutal. Hatten sie es ja | |
| schon 2015 geschafft, das letzte verbliebene Bienenvolk auszurauben, so | |
| hatten sie auch jetzt wieder Erfolg – allerdings nur bei dem kleinsten | |
| Volk, dem Nachwuchs. Denn das dicke Bienenvolk auf dem taz-Dach ist noch | |
| dicker geworden. Die Beute – die Holzkiste, in der das Bienenvolk lebt – | |
| ist sprichwörtlich explodiert. Nachdem wir den Frühlingshonig geerntet | |
| hatten, gab die Königin nochmals richtig Gas beim Eierlegen. Schnell wurde | |
| es sehr eng in der Kiste und wir teilten das Volk. | |
| Die Hälfte der Bienen bekam einen neuen Platz ein paar Meter weiter vorne | |
| auf dem Dach. Sie haben sich aus frisch gelegten Eiern schnell eine neue | |
| Königin herangezogen – und dann kamen die Wespen. Sie wollten an die | |
| Vorräte, die wir dem Nachwuchs mitgaben. Die haben sie auch bekommen und | |
| dabei alle Bienen aus dem Stock gejagt. | |
| Für die verbliebenen Bienenvölker heißt es nun: auf den Winter vorbereiten. | |
| Doch erst waren wir nochmals gefragt und haben den Sommerblütenhonig | |
| geerntet. Wie der Honig vom taz-Dach aus dem Frühling ist auch die | |
| Sommerblüte sehr aromatisch im Geschmack. Sie schmeckt kräftig nach Linde, | |
| dazu kommen Götterbaum und viele weitere Sommerblüher. | |
| Mit dem Abschleudern, also der kompletten Ernte der Honigräume, muss dann | |
| auch eingefüttert werden. Zwar finden die Bienen auch jetzt noch einiges an | |
| Nektar, aber nur darauf können sie nicht überwintern. Es würde nicht | |
| ausreichen. Außerdem ist der Sommerhonig – vor allem, wenn er viel Honigtau | |
| von den Blattläusen der Bäume enthält – sehr mineralstoffreich und könnte | |
| den Bienen im Winter zum Verhängnis werden. | |
| Die Mineralien regen nämlich die Verdauung an, und da Bienen bei Kälte | |
| nicht vor die Tür beziehungsweise vors Flugloch treten und ungern in den | |
| Stock machen, bekommen sie ein Problem. Damit das nicht geschieht, bekommen | |
| sie Zuckersirup, den sie in den Waben einlagern. Bis zum nächsten Frühjahr | |
| haben sie diesen dann verbraucht. | |
| Zum Einwintern gehört neben dem Füttern auch die Behandlung gegen die | |
| Varroa-Milbe mit Ameisensäure. Wir geben die Säure auf ein Tuch und legen | |
| es in den Bienenstock. Dort verdunstet sie, was die Milben gar nicht mögen | |
| und bestenfalls von den Bienen abfallen. Wichtig bei der Behandlung: das | |
| Wetter. Zu viel Hitze ist nicht gut, aber zu kalt darf es dafür auch nicht | |
| sein. Eine Herausforderung bei diesem wechselhaften Sommer. | |
| 1 Oct 2016 | |
| ## AUTOREN | |
| Jana Tashina Wörrle | |
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