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# taz.de -- Freies Internet und offene Ohren am Kotti
> Sozial Kann die Computeria ihre Miete nicht bezahlen, verliert Kreuzberg
> eine wichtige Anlaufstelle
„Wenn wir gehen, hinterlassen wir eine große Lücke – und das täte mir f�…
unsere Gäste wirklich, wirklich leid.“ Monika Berg, Herz und Seele der
Computeria am Kreuzberger Kotti, ist besorgt um ihre Einrichtung. Aus gutem
Grund: Sollten die Betreiber es nicht schaffen, in den nächsten Tagen 3.000
Euro für drei Monatsmieten aufzubringen, wird es die ehrenamtliche
Einrichtung wohl bald nicht mehr geben.
Die Computeria biete Bedürftigen rund um den Kotti kostenlosen Zugang zu
Computern, Druckern und Internet. Seit sie 2010 im Neuen Kreuzberger
Zentrum (NKZ) eröffnete, sei sie ein fester Bestandteil des dortigen
„dorfähnlichen Gefüges“, sagt Berg. Bis zu 700 Nutzer kämen monatlich. S…
können in der Computeria etwa Lebensläufe und Bewerbungsschreiben
erstellen, die sie für eine Jobsuche brauchen.
Doch die Computeria scheint für ihre Nutzer mehr zu sein: Sie ist
Kummerkasten und Anlaufstelle bei Problemen. Das liegt auch an Monika Berg,
die ein offenes Ohr für ihre Gäste hat. Und wenn Analphabeten in die
Computeria kämen, schreibe sie eben deren Bewerbungen, lacht Berg. „Diese
Frau ist unersetzlich“, fasst Stammgast Fritz zusammen.
Deshalb hatte die Hausverwaltung Berg und ihrer Computeria die Räume im NKZ
eineinhalb Jahre lang mietfrei zur Verfügung gestellt. Dass damit jetzt
Schluss sei, könne sie verstehen, so Berg. Doch der Träger ihres Projekts,
der Verein Lebenswege, könne die Miete nicht bezahlen. Einige Jahre lang
finanzierte nun eine Kooperation mit dem Arbeitsamt die Räume. Aber die
besteht nicht mehr. Und auch die „Stiftung Computeria“, die das Projekt
gegründet habe, könne nicht weiterhelfen, so Berg. Etliche Leute hat sie
bereits angeschrieben, 10 Prozent der benötigten Summe kamen so zusammen.
Und auf Bergs Schreiben hin habe man sich zusammengesetzt und über mögliche
Lösungen beratschlagt, berichtet Knut Mildner-Spindler (Linke),
Bezirksstadtrat für Soziales von Friedrichshain-Kreuzberg. Er will sich nun
als Erstes mit der Hausverwaltung verständigen, ob diese der Computeria
eine Schonfrist geben könne. Dann gebe es Zeit, über Alternativen
nachzudenken. Er kann sich etwa eine Kooperation mit anderen Kreuzberger
Projekten vorstellen, die dann die Räumlichkeiten für die Computeria
anmieten könnten.
Doch die Zeit drängt. Eigentlich hätte die Miete bis Ende August bezahlt
sein müssen.
Amelie Preyhs
9 Sep 2016
## AUTOREN
Amelie Preyhs
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