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Bild: Zu vermieten: Bischofsresidenz | |
Umnutzung Der ehemalige Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst | |
hatte seinen Bischofssitz 2013 mit ein paar kleinen Annehmlichkeiten | |
ausgestattet: bronzene Fensterrahmen, ein Koi-Becken, iPads an den Wänden, | |
Flachmembranlautsprecher, LED-Lichtlinien im Boden. Sechs Millionen Euro | |
hat der Umbau gekostet – und den Bischof seinen Job. Doch jetzt will der | |
Nachfolger, der Trierer Generalvikar Georg Bätzing, nicht dort wohnen? Wir | |
hätten da ein paar Ideen für die Umnutzung. | |
1. Swingerclub: Es ist alles da, was sich der anspruchsvolle Swinger | |
wünscht: freistehende Wannen, maßgefertigte Möbel und Nischen. Im | |
anfassfreudigen Dämmerlicht weisen LED-Lampen den Weg zur Nacktbar. | |
2. Museum für fertiggestellte Bauprojekte: Es geht doch! Und das soll man | |
auch ruhig mal ausstellen: Dank himmlischer Unterstützung ist der | |
Bischofssitz zu einem Vorzeigestück deutscher Bauprojekte geworden: | |
ansehnlich, elegant und vor allem – fertig. Es streichelt die von BER und | |
Elbphilharmonie geschundene deutsche Macher-Seele. | |
3. Japanisches Teehaus: Das Koi-Becken ist schon da. Es fehlen lediglich | |
Natursteinlaternen, ein Kiesgarten, verstreute Kiefernnadeln, Tatami und | |
ein Schwung Teeschalen. Wo ließe sich die „Torheit der Dinge“ (Okakura) | |
schöner zelebrieren, als im hausgewordenen Protzraum eines gewesenen | |
Bischofs. | |
4. Hüttengaudi: Klerikales Ambiente verleiht dem Umtrunk etwas Weihe: | |
Messwein aus dem Drei-Liter-Eimer mit Strohhalm verteilt den Heiligen Geist | |
von ganz allein. AWEI | |
31 Aug 2016 | |
## AUTOREN | |
Axel Weidemann | |
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