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# taz.de -- „Das ist eine hohe Zahl“
> Volksentscheid-Volksentscheid Die erste Hürde des Volksentscheids für die
> künftige Vereinfachung von Volksentscheiden ist genommen. Nun brauchen
> die InitiatorInnen eine halbe Million Unterschriften
taz: Frau Meyer, die erste Etappe Ihres Volksentscheids ist geschafft. Die
Senatsverwaltung für Inneres hat 58.320 gültige Unterschriften
für die Initiative „Volksentscheid retten“ bestätigt. Im zweiten
Schritt müssen nun innerhalb von vier Monaten 500.000
Unterschriften gesammelt werden. Halten Sie das für realisierbar?
Kerstin Meyer: Das ist eine hohe Zahl. Genau deshalb sieht unser
Gesetzentwurf vor, dass die Zustimmungsquoren für Volksentscheide
gesenkt werden. Aber wir sind optimistisch: Die Berliner haben in
letzter Zeit viele Erfahrungen mit Volksentscheiden gemacht, und
das Thema ist präsenter als je zuvor.
Es geht aber um nichts weniger als um die Änderung der
Landesverfassung.
In der Landesverfassung steht in Artikel 3, dass die Gesetzgebung sowohl
durch Volksentscheide wie auch durch die Volksvertretung, also das
Abgeordenetenhaus, erfolgt. Das Gesetz zum Erhalt des Tempelhofer Feldes,
das durch Volksentscheid zustande gekommen ist, wurde noch in derselben
Legislaturperiode vom Abgeordnetenhaus geändert. Deswegen enthält unser
Gesetzesentwurf verfassungsmäßige Regelungen, die bewirken, dass durch
Volksentscheid zustande gekommene Gesetze verbindlich sind.
Wie sehen Ihre konkreten Pläne aus?
Wir erwarten die Stellungnahme des Senats vor der Abgeordnetenhauswahl. Das
Landesparlament hat dann vier Monate Zeit, sich mit dem Gesetzentwurf zu
befassen. Wir gehen aber nicht davon aus, dass dieser angenommen wird. Dann
wird ab Februar 2017 die Unterschriftensammlung für das Volksbegehren
starten. Als Termin für den Volksentscheid streben wir die Bundestagswahl
im September 2017 an, damit die erforderliche Zustimmung erreicht werden
kann. Wir sind jetzt dabei, die notwendigen organisatorischen Strukturen
für die Unterschriftensammlung zu entwickeln.
Wie machen Sie die BürgerInnen auf sich aufmerksam?
Information ist das Wichtigste. Um Bürger zu mobilisieren und zu
informieren, wollen wir vor allem viele
Informationsveranstaltungen in den Bezirken durchführen.
Regelmäßig finden wöchentliche Treffen statt, bei denen sich rund 30
aktive Helfer engagieren. Insgesamt haben sich natürlich viel
mehr Menschen an der Unterschriftensammlung beteiligt. Sonst hätten
wir nie 70.000 Unterschriften einreichen können. Wenn wir aber 500.000
Unterschriften in vier Monaten bekommen wollen, muss sich die Zahl
der freiwilligen Helfer verzehnfachen.
Was passiert, wenn nicht genügend Unterschriften gesammelt werden
können?
Wenn das Volksbegehren nicht erfolgreich ist, wird der Volksentscheid nicht
stattfinden.
INTERVIEW Viola Blomberg
23 Aug 2016
## AUTOREN
Viola Blomberg
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