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# taz.de -- Eine Party für den Kebab
> Futtern „Kebabistan“ feiert den Kebab als transkulturelles Phänomen
Zu arabischer Funkmusik beißt ein junger Mann in einen thailändischen Kebab
und trinkt dazu einen Cocktail mit Raki. Am Samstag wurde die Kebabparty
„Kebabistan“ im Prince Charles am Moritzplatz gefeiert. Kein anderes
Gericht habe es mehr verdient, gefeiert zu werden, findet Veranstalterin
Kavita Meelu, Londonerin mit indischen Wurzeln: „Kebab ist für mich das
Positivbeispiel für Immigration, jeder liebt ihn, sogar AfD-Wähler essen
Kebab.“ Meelu organisiert auch den „Street Food Thursday“ in der Markthal…
9.
Kebab sei beispielhaft für Essen, das aus einer anderen Kultur importiert
gebracht wurde und sich hier zu etwas Eigenem entwickelt habe, meint sie.
Von 16.000 Dönerbuden in Deutschland sind 1.000 in Berlin.
In Kebabistan sah man allerdings keinen klassischen Dönerspieß. Stattdessen
wurde etwa thailändischer Kebab angeboten, das Fleisch in Whisky und
Chilisoße eingelegt. Dazu wurden Fladenbrot, Zitronengras und
Granatapfelkerne serviert. Eine andere Variation war der italienische
Kebab, der als einziger auch vegetarisch verfügbar war. Jedes Gericht
kostete zwischen 5 und 8 Euro – teuer im Vergleich zum regulären Döner, der
sich zwischen 2 und 4 Euro bewegt. „Qualitätsessen, von dem ein Koch auch
leben kann, hat seinen Preis“, sagt Meelu: „Wir sind es gewohnt, Döner für
2 Euro zu essen, ohne uns zu fragen, woher das Fleisch eigentlich kommt
oder wie viel der Verkäufer verdient.“ „Dabei steckt in Essen, das Menschen
mit vietnamesischem oder türkischem Hintergrund kochen, eine
jahrhundertelange Entwicklung.“ Auch sie hätten das Recht, ihre Küche zu
verändern. Veränderung passe in die Berliner Gastronomie, die sich ständig
wandele: „Kultur ist auch nicht statisch“, sagt Meelu.
Um dieses Konzept über Kebabistan hinauszutragen, will sie bis 2018 die
Markthalle SOUK BERLIN eröffnen, in der Ethno-Küche nicht nur traditionell
sein soll und Veranstaltungen wie Kebabistan gefeiert werden können. Auch
Flüchtlinge, die „Newcomer“ der Branche, sollen dort Geschäfte eröffnen
können.
Daryna Sterina
18 Jul 2016
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Daryna Sterina
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