# taz.de -- Hier spricht die Deutsche Sportpartei: „Die Grünen machen Blöds… | |
Deutschland hat eine neue Partei: die Deutsche Sportpartei (DSP). Gegründet | |
vor zwei Monaten, hat die Partei jetzt schon etwa 400 Mitglieder. 80 | |
Prozent davon sind zwischen 16 und 23 Jahre alt. Ziel der Partei ist es, | |
junge Themen bundesweit zu vermitteln. Die DSP plant, an der nächsten | |
Bundestagswahl teilzunehmen und fordert unter anderem, dass E-Gaming als | |
Sport anerkannt wird. | |
taz: Was fordert die Sportpartei denn noch so? | |
DSP: Wir möchten Sportvereine finanziell unterstützen, auch um bei der | |
Integration der Flüchtlinge zu helfen. Wir wollen E-Sport und Onlinespiele | |
populär gestalten. Direkte Demokratie ist ganz wichtig für uns. Und wir | |
möchten das Wahlrecht ab 16 auf Bundesebene haben. | |
Woher kommt der Name „Sportpartei“? | |
Der Sport ist für uns ein sehr wichtiges Element. Unser Ausgangspunkt ist | |
„Integration durch Sport“. Einer sagt, sorry für mein Deutsch: „Scheiß | |
Flüchtlinge“. Der andere sagt: „Gute Flüchtlinge!“ Aber die Frage ist, … | |
integriert man sie? Auf dem Sportplatz gibt’s kein Geschlecht, keine Rasse, | |
keine Hautfarbe. Sport integriert die Menschen. Es zählt einfach nur, ob du | |
dich ins Team eingliedern kannst oder nicht. | |
Was ist die Motivation dahinter? | |
Wir Jugendlichen fühlen uns von der großen Parteien vernachlässigt und | |
wissen nicht, wen wir wählen sollen. Welche Partei ist geringste Übel? Die | |
Grünen machen Blödsinn. Die CDU ist nicht mehr vertrauenswürdig. Irgendwie | |
ist das alles nicht mehr so jugendlich gestaltet, trifft nicht unsere | |
Meinungen. | |
Vor Kurzem gab es zum Beispiel den Brexit. | |
Brexit ist ein Problem, weil die ganzen jungen Menschen nicht wählen | |
gegangen sind. Wir wollen sie wieder mobilisieren. | |
Warum ist es euch wichtig, dass E-Gaming als Sport anerkannt wird? | |
E-Gaming hat eine gewisse Popularität gewonnen. Sehr viele Jugendliche | |
sitzen Stunden vor den Bildschirmen, trainieren und üben Strategien. Da | |
gibt’s Regeln, Fairness und Teams. Deswegen soll es eine Anerkennung | |
kriegen. Wie beim Schach oder Dart. Die Menschen wollen die Denksportarten | |
nicht als Sport anerkennen. Aber E-Gaming ist eine Art Denksport. Uns ist | |
das sehr wichtig, weil wir möchten nicht, dass andere Leute ausgeschlossen | |
werden. | |
Möchten Sie auch Marihuana legalisieren? | |
Wir sind eine neu gegründete Partei. Ich habe meine Meinung, aber ich will | |
mich nicht dazu äußern, ohne vorher mit den Anderen zu sprechen. | |
Off the record? | |
Nein. Sorry. | |
Kann man die Sportdiplomatie auch als Lösung für Auslandspolitik anbieten? | |
Das müssen Sie mit unserem Bundesvorsitzender sprechen. | |
Mit dem Themenwechsel in Richtung Außenpolitik fand auch ein | |
Mikrofonwechsel statt. Jetzt spricht Michael Möller, Bundesvorsitzende und | |
Vater des Bundesgeneralsekretärs. | |
Wenn man einen sauberen Sport praktiziert, ohne Dopingindustrie, dann | |
vermittelt das auch ein bisschen etwas über die Einstellung der Menschen. | |
Wenn ich also sauber bin und mich sportlich fair verhalte, schafft das auch | |
im Ausland Sympathien. | |
Interview Eren Çaylan | |
16 Jul 2016 | |
## AUTOREN | |
Eren Caylan | |
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