# taz.de -- Ohne Arbeitserlaubnis geht künftig nichts mehr | |
> Brexit Für die Premier League wird es schwieriger, junge ausländische | |
> Talente zu verpflichten | |
Bild: Noch spielt er in der Premier League: Dimitri Payet | |
BERLIN taz | Kein Dimitri Payet (West Ham United), kein N’golo Kante | |
(Leicester City), kein Anthony Martial (Manchester United) und kein Emre | |
Can (Liverpool) – so würde die Premier League aussehen, wenn Großbritannien | |
kein Teil der EU wäre. | |
Am Donnerstag haben sich die Briten entschieden: Sie wollen die EU | |
verlassen. Demgegenüber unterstützten alle 20 Premier-League-Mannschaften | |
den Verbleib in der EU und sie haben ihre Gründe dafür. | |
Das größte Problem für Mannschaften und Spieler werden die Arbeitserlaubnis | |
und das neue Regelwerk der Football Association (FA) und des | |
Innenministeriums. Nach dem Austritt werden die Spieler, die keinen | |
britischen Pass haben, eine Arbeitserlaubnis brauchen. Das wird die | |
Spieler, die schon einen Vertrag haben, nicht beeinträchtigen. Aber künftig | |
kann es für Premier-League-Mannschaften Probleme geben, wenn sie junge | |
Talente aus Übersee verpflichten möchten. | |
In der letzten Saison spielten über 400 europäische Fußballer in der | |
Premier League – etwa 65 Prozent der Spieler. 161 von ihnen kommen entweder | |
aus der EU oder dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR). | |
Wenn die britischen Visaregeln für Nicht-EU-Spieler bereits in der letzten | |
Saison gegolten hätten, hätten zwei Drittel von 161 europäischen Spielern | |
die benötigten Kriterien nicht erfüllt. Vor allem hätten David de Gea, Juan | |
Mata (Manchester United), Leonardo Ulloa (Leicester City) und Samir Nasri | |
(Manchester City) ihre Arbeitserlaubnis nicht automatisch bekommen. | |
So sehen die neuen Regeln der FA vor, dass Spieler aus Ländern, die in der | |
Fifa-Rangliste die ersten zehn Plätze einnehmen, mindestens 30 Prozent | |
internationale Spiele (WM, EM) absolvieren müssen. Je schlechter die | |
Platzierung seines Landes, desto mehr Spiele muss ein Spieler bestritten | |
haben. | |
Ein anderer wichtiger Punkt sind die Fifa-Regularien. Internationale | |
Transfers von Spielern unter 18 Jahren sind verboten. Diese Regularien | |
gelten aber nicht für Spieler zwischen 16 und 18 Jahren, die innerhalb der | |
EU oder des EWR wechseln. Nach dem Austritt aus der EU wird es für die | |
Premier-League-Teams besonders schwer sein, junge Talente wie vor Jahren | |
Cesc Fàbregas oder Paul Pogba zu verpflichten. | |
Natürlich ist das alles nur reine Spekulation. Das Abstimmungsergebnis vom | |
Donnerstag wird die derzeitige Situation nicht ändern, da dieser Prozess | |
zwischen zwei und zehn Jahren dauern kann. Und: Die FA kann immer Regeln | |
aktualisieren und optimieren. Eren Caylan | |
25 Jun 2016 | |
## AUTOREN | |
Eren Caylan | |
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