Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- heute in hamburg: „Unerträgliche Würdigung“
> PROTEST Eine Straße wird symbolisch umbenannt, um über koloniale
> Geschichte aufzuklären
taz: Frau Jokinen, wieso wollen Sie heute eine Straße nach Emily und
Rudolph Manga Bell umbenennen?
HM Jokinen: Es ist heute ja nur eine symbolische Umbenennung, aber es geht
uns um den konkreten Vorschlag, den Woermannsweg in Manga-Bell-Weg
umzubenennen. Das königliche Ehepaar Manga Bell hat mit friedlichen Mitteln
gegen die deutsche Kolonialverwaltung protestiert. Mit der Veranstaltung,
die wir gemeinsam mit der Ohlsdorfer Geschichtswerkstatt
Willi-Bredel-Gesellschaft organisieren, wollen wir die Bevölkerung darüber
informieren. Und wir wollen über die koloniale Geschichte rund um den
Handelsherrn Adolph Woermann aufklären.
Wer war Adolph Woermann?
Ein Kolonialkaufmann, der in Kamerun und in der damaligen Kolonie
Deutsch-Südwest-Afrika gehandelt und Plantagen gegründet hat. Er gilt als
der „Begründer“ Kameruns, hat mit seinen Schiffen versklavte Menschen
transportiert. Und er hat nach dem Genozid an den Herero und Nama Menschen
aus seinem privaten Konzentrationslager geholt und zur Arbeit gezwungen.
Wer unterstützt Ihre Forderung?
Vorangetrieben werden solche Umbenennungen bundesweit von Communities und
Verbänden, den People of Color sowie von postkolonialen
Nichtregierungsorganisationen, denn es gibt Straßennamen, die Kolonialisten
würdigen, die unerträglich sind. Wir wollen eine neue Erinnerungskultur –
eine Kultur, die diese Kolonialgeschichte kritisch beleuchtet und einen
Perspektivenwechsel vollzieht.
Wie stehen Ihre Chancen?
Wir hoffen, dass es klappt. Wir halten uns an das Senatspapier
„Aufarbeitung des kolonialen Erbes“, in dem unter anderem auch
Umbenennungen von kolonialen Straßennamen vorgesehen sind.
Interview: Anna Dotti
Aktion „Warum der Woermannsweg in Manga-Bell-Weg umbenannt werden sollte“:
18.30 Uhr, Fuhlsbüttler Schleuse/Alsterbrücke
23 Jun 2016
## AUTOREN
Anna Dotti
## ARTIKEL ZUM THEMA
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.