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# taz.de -- Tausende aktiv gegen Neonazis
> Rechte In Dortmund trafen sich 1.000 Nazis zum „Tag der deutschen
> Zukunft“
Bild: Aufmarsch der Nazis
DORTMUND taz | Neonazis aus ganz Deutschland und Nachbarländern wie den
Niederlanden und Ungarn versammelten sich am Samstag zum achten „Tag der
deutschen Zukunft“. Das Besondere daran ist: alle relevanten
Neonazi-Gruppen, von der NPD bis zu den „Freien Kameradschaften“, ziehen
dabei an einem Strang. So etwas gab es bisher nur in Nord- und
Ostdeutschland.
In Dortmund kamen rund 1.000 Neonazis zusammen. Ein Haus im Stadtteil
Dorstfeld war mit schwarz-weiß-roten Fahnen geschmückt und diente als
Treffpunkt. Versteckten sich Nazis früher hinter Zahlenkombinationen wie
„88“ (für „Heil Hitler“, nach der Stellung im Alphabet), reicht es heu…
Buchstaben wegzulassen, um die rechtsextreme Botschaft zu verbreiten. Über
der Eingangstür hing ein Transparent mit der Aufschrift „Htler“, und
Teilnehmer des Aufmarsches trugen Shirts mit Aufschriften wie „HKNKRZ“.
Thorsten Heise, seit über 30 Jahren als Neonazi aktiv, hielt eine Rede, in
der er deutsche Politiker von früher lobte, die ihre Politik noch auf
tausend Jahre ausgelegt hätten. Über das KZ Buchenwald behauptete er, dass
dort nach 1945 mehr Menschen umgebracht worden seien als im
Nationalsozialismus.
Der Protest gegen den Naziaufmarsch fiel größer aus als sonst und war von
besonderer Kreativität geprägt. Insgesamt gingen etwa 5.000 Menschen gegen
die Nazis auf die Straße, auch Oberbürgermeister Ullrich Sierau (SPD) war
dabei. Etwa die Hälfte davon hatte der „Arbeitskreis gegen
Rechtsextremismus“ mobilisiert, ein Bündnis aus Kirchen, Parteien und
Gewerkschaften.
Ganz friedlich verlief der Gegenprotest aber nicht. „Linksautonome“ hätten
immer wieder die Auseinandersetzung gesucht, berichtete die Polizei. Am
Abend kesselte sie mehrere von ihnen in der migrantisch geprägten Nordstadt
ein. Doch die Nordstädter zeigten sich solidarisch mit den Demonstranten:
aus den Häusern wurden ihnen Getränke, Schokoriegel und Eis zugeworfen.
Der nächste „Tag der deutschen Zukunft“ soll in einem Jahr in Karlsruhe
stattfinden.
Sebastian Weiermann
6 Jun 2016
## AUTOREN
Sebastian Weiermann
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