# taz.de -- Preisnachlass trotz knapper Kassen | |
> WOHN-KOSTEN | |
Lübeck möchte den sozialen Wohnungsbau fördern. Deshalb sollen | |
Grundstücke, die der Stadt gehören, bis zu 60 Prozent weniger | |
kosten, als sie eigentlich wert sind. Am Dienstag stellten | |
Bürgermeister Bernd Saxe, Sozialsenator Sven Schindler und Claus | |
Strätz, Leiter des Bereichs Wirtschaft und Liegenschaften, die | |
sogenannte Verbilligungsrichtlinie vor. Sie gewährt | |
Preisnachlasse beim Erwerb städtischer Bauflächen, wenn der Käufer | |
sich verpflichtet, die Fläche für sozialen Wohnungsbau zu nutzen. | |
Die Stadt schreibt vor, wie hoch der Anteil an Sozialwohnungen auf | |
dem Grundstück sein soll. „Wir hoffen, so mehr Investoren zu | |
motivieren, auch etwas für sozial schwächere Schichten zu tun“, | |
erklärt Claus Strätz der taz. | |
Anlass für die neue Richtlinie sei der Mangel an bezahlbarem | |
Wohnraum in der Hansestadt. Allein in den nächsten fünf Jahren | |
müssten zwischen 4.000 und 5.000 neue Wohnungen gebaut werden. „Davon | |
sollen mindestens 30 Prozent Sozialwohnungen sein“, sagt Strätz. | |
Die Richtlinie sieht auch eine Preisbildung durch Bietverfahren vor. | |
Das Mindestgebot entsteht, indem pro geplanter Sozialwohnung | |
15.000 Euro vom regulären Grundstückspreis abgezogen werden. | |
Die Lübecker Stadtspitze hofft, so nicht nur den Mietern, sondern auch | |
den Investoren zu helfen: „Bauen in Lübeck ist wirklich teuer | |
geworden. So können wir die Wohnungsbauwirtschaft ankurbeln und | |
gleichzeitig bezahlbaren Wohnraum schaffen“, sagt Strätz. | |
Dass die Stadt Lübeck eh schon knapp bei Kasse ist, weiß Strätz. Er hoffe | |
aber, dass die neue Regelung so viele Investoren anlockt, dass am | |
Ende etwas für die Stadt übrig bleibt. Ob die Verbilligungsrichtlinie | |
tatsächlich kommt, entscheidet sich am 30. Juni – dann entscheidet | |
die Lübecker Bürgerschaft über den Entwurf. STI | |
11 Jun 2016 | |
## AUTOREN | |
Antonia Stille | |
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