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# taz.de -- Der fünfte Platz reicht für Europa
> Handball Hochgesteckte Ziele nach einer durchwachsenen und wechselhaften
> Sai- son: Die Füchse Berlin peilen die „Europa League“ des Handballs an.
> Nationalspieler Paul Drux verlängert Vertrag
Bild: Handball-Bundesliga am Sonntag: Die Göppinger Niclas Barud und Daniel Fo…
von Jan Tölva
Rundum zufriedene Gesichter gab es bei den Füchsen nach dem 31:27–Erfolg im
letzten Heimspiel der Saison am Sonntag gegen Göppingen zu sehen. Vor dem
letzten Spiel in Balingen ist Berlins Handballern Platz fünf nicht mehr zu
nehmen. „Das ist das, was wir in der Lage waren zu leisten“, erklärt
Manager Bob Hanning.
Was dieser fünfte Platz wert ist, muss sich allerdings noch zeigen. „Bis
jetzt hat dieser Platz immer für Europa gereicht“, so Hanning. Aber
eigentlich sind mit den besser platzierten Kiel und Melsungen,
Titelverteidiger Göppingen und Pokalsieger Magdeburg alle deutschen
Startplätze im EHF-Cup – entspricht der Europa League im Fußball – bereits
vergeben.
Bliebe also nur die Möglichkeit einer Wildcard. Die Füchse werden bei der
Europäischen Handball Föderation (EHF) anfragen. „Aber wir fordern nichts�…
stellt Hanning klar. Aber es ist wahrscheinlich, dass auch die EHF eine
Metropole wie Berlin gerne in einem ihrer Wettbewerbe dabeihätte. Und so
nebenbei sind die Füchse ja auch amtierender Klubweltmeister. Vielleicht
wird es sogar die Champions League – denn das ist das erklärte Ziel für die
Zukunft. „Wir wollen wieder oben angreifen“, kündigt Nationalspieler Paul
Drux an. Trainer Erlingur Richardsson geht sogar noch weiter: „Mein Traum
ist es, irgendwann hier Meister zu werden.“
Nach einer durchwachsenen und wechselhaften Saison mit vielen Verletzungen
geht der Blick deshalb nach vorne. „Wir müssen auswärts stärker werden und
mehr Konstanz zeigen“, fordert Drux. Der 21-Jährige fiel die halbe Saison
mit einer Schulterverletzung aus, gewinnt langsam aber wieder
Selbstvertrauen. „Es ist noch nicht ganz weg, aber die Sicherheit ist
zurück“, sagte er.
Drux gilt als eines der größten Talente im deutschen Handball und wird noch
lange Berliner bleiben. Vergangene Woche verlängerte der gebürtige
Gummersbacher seinen Vertrag langfristig bis 2021. „Ich bekomme hier viel
Vertrauen und fühle mich sehr wohl in der Stadt“, erklärt er. Auch sein
Rückraumkollege Fabian Wiede (22) verlängerte um fünf Jahre. „Den hätte
wohl jeder Spitzenklub gerne bei sich“, so Hanning.
Mit den Vertragsverlängerungen der begehrten Talente wollten die Füchse
nicht nur ein Zeichen an die Konkurrenz senden, sondern auch dem eigenen
Nachwuchs zeigen, dass man den Sprung zu den Profis schaffen kann.
„Motivation durch maximale Identifikation. Sie sind beide unser Gesicht,
unser Fundament“, sagt Hanning, der schon immer als Förderer des eigenen
Nachwuchses gilt.
Dazu kommt nächste Saison für den Rückraum noch Nationalspieler und
Europameister Steffen Fäth. Mit Kreisläufer Jesper Nielsen (nach Paris)
verlässt zudem nur ein Leistungsträger Berlin. Sein Nachfolger wird der
Kroate Kresimir Kozina (25) aus Flensburg. Er bekommt einen
Einjahresvertrag. Und schon jetzt steht fest, dass 2017 Kreisläufer Erik
Schmidt (23) aus Hannover kommen wird. Er unterschrieb für drei Jahre. „Er
ist einer der besten deutschen Kreisläufer und hat noch viel Potenzial“,
glaubt Hanning. Mit Keeper Silvio Heinevetter, Wiede, Drux, Fäth und
Schmidt könnten dann bald fünf deutsche Nationalspieler bei den Füchsen
aktiv sein. „Damit sind wir für die Zukunft gut aufgestellt“, findet
Hanning.
Die werden den Füchsen in der ab 11. Juli beginnenden Vorbereitung für die
kommende Saison aber wohl zunächst fehlen. Durch die Olympischen Spiele
werden zahlreiche Profis erst später dazustoßen. „Da müssen wir dann
schauen, ob wir überhaupt genug Spieler für das Training haben werden“,
sagt Hanning mit einem leicht besorgten Blick.
31 May 2016
## AUTOREN
Jan Tölva
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