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# taz.de -- Inderin vergewaltigt und ermordet: Proteste gegen die Polizei
> In Indien ist eine Studentin vergewaltigt und ermordet worden.
> Demonstranten glauben, dass die Behörden untätig blieben, weil das Opfer
> als „kastenlos“ gilt.
Bild: Frauen protestieren am Mittwoch in Delhi gegen den Vergewaltigungsmord an…
Neu Delhi dpa/afp/taz | Die Vergewaltigung und die Tötung einer indischen
Studentin haben heftige Proteste im Süden des Landes ausgelöst. Am Mittwoch
besuchte der Regierungschef des Bundesstaats Kerala, Oommen Chandy, die
Mutter des Opfers, die im Krankenhaus liegt. Er versprach eine rasche
Aufklärung.
Vor der Klinik protestierten hunderte Demonstranten gegen das ihrer Ansicht
nach langsame Vorgehen der Behörden, wie auf Bildern im Fernsehen zu sehen
war. Auch in der Haupstadt Neu-Delhi gab es Proteste.
Die Behörden seien untätig, weil die Familie des Opfers zur diskriminierten
Gruppe der Dalits („Niedergetretene“) gehöre, die Selbstbezeichnung von
Menschen, die im Hinduismus als „kastenlos“ gelten. Ramesh Chennithala,
Innenminister von Kerala, widersprach den Vorwürfen und sagte eine
umfassende Untersuchung zu.
Die Jura-Studentin war am 28. April in der Stadt Ernakulam getötet worden,
bisher wurde niemand verhaftet. Kurz nach dem Beginn der Proteste hatte die
Polizei am Dienstag drei Männer festgenommen – nach eigenen Angaben aber
zunächst nur, um sie zu befragen.
Dutzende Messerstiche
In Kerala ist gerade Wahlkampf. Das Verbrechen an der 30-Jährigen, die laut
Polizei mit dutzenden Messerstichen getötet wurde, schlägt hohe Wellen.
Die Polizei geht nach ersten Ermittlungen davon aus, dass das Opfer den
oder die Täter kannte. Es habe keine Einbruchspuren gegeben. Die junge Frau
sei „mit einem Gegenstand äußerst brutal missbraucht“ worden.
Protestierende Aktivistengruppen in dem Bundesstaat vergleichen den Fall
mit der Vergewaltigung einer Studentin in einem Bus in Neu Delhi im Jahr
2012, die zu einem landesweiten Skandal wurde.
Dieser hatte das erschreckende Ausmaß der Gewalt gegen Frauen in Indien
auch international zu einem Thema gemacht. Seither gab es Reformen, u.a.
wurden die Strafen für Vergewaltiger deutlich verschärft. Die Zahl der
Vergewaltigungen ist aber weiterhin hoch.
4 May 2016
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