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# taz.de -- portrait: Die immer gewinnt
Bild: Beyoncé hat ihr neues Album „Lemonade“ veröffentlicht
Ohne Zweifel ist sie eine der schillerndsten, wenn nicht dieschillerndste
Popsängerin der letzten Dekade. All ihre fünf Soloalben landeten auf Platz
1 der US-Charts: Beyoncé Knowles-Carter wurde so zu einer der reichsten
Musikerinnen der Welt, die mit einem der reichsten Musiker der Welt
verheiratet ist, dem Rapper Shawn „Jay-Z“ Carter. Allein 2014 soll sie 440
Millionen US-Dollar verdient haben, ihr Mann 510 Millionen.
Wenn Beyoncé ein neues Album veröffentlicht wie am Wochenende, ist das in
erster Linie Werbung in eigener Sache. Denn Beyoncé ist ein Unternehmen:
Neben ihren Megatourneen wirbt sie für Softdrinks, Kosmetik und ihr eigenes
Parfum. Ihr Mann besitzt einen Streaming-Dienst (bei dem ihr neues Album
exklusiv veröffentlicht wurde), eine Cognac-Marke und eine
Basketballmannschaft. Die Knowles-Carters sind befreundet mit den Obamas
und stehen an der Spitze einer afroamerikanischen Aufsteiger-Elite.
Beyoncé stammt aus Texas. Ihr Vater, ein Musikmanager, drillte die Tochter
früh zum Erfolg. Der kam mit der Girlgroup Destiny’s Child. Als die Band
zerbrach, wurde Beyoncé zum Superstar: weil sie immer arbeitet, kämpft und
blendend aussieht. Beyoncé kennt nur Selbstoptimierung. Die Unabhängigkeit
erlangte sie, als sie 2011 ihren Vater als Manager feuerte.
Das Image der starken, selbstbestimmten Frau gibt sich Beyoncé bewusst.
In Interviews spricht sie über Themen wie Sexismus. Als sie 2014 bei einer
Show auftrat, leuchtete als Bühnenbild „Feminist“ hinter ihr. Jüngst bekam
sie Ärger mit den US-Polizeigewerkschaften, weil sie bei ihrem
Superbowl-Auftritt der Black Panther gedachte und einer ihrer Songs von
rechten Politikern als polizeifeindliche Ode gedeutet wurde. Im Video zu
ihren neuen Album „Lemonade“ zitiert sie das umstrittene Black-Power-Idol
Malcolm X.
Nur beim Thema Tierrechte ist Beyoncé indifferent: Schon 2006 erntete sie
für ihre Pelzmäntel Kritik. Wie zum Trotz sieht man sie im „Lemonade“-Vid…
erneut im Pelz. Selbst das deuten ihre Fans als Statement der
Selbstermächtigung – weil sie sich den Pelz selbst leisten kann. Wie man es
auch dreht und wendet: Beyoncé gewinnt immer. Stephan Szillus
26 Apr 2016
## AUTOREN
Stephan Szillus
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