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# taz.de -- SPORTPLATZ: Alba sucht neue Teamchemie
Bild: Aufbauspieler Will Cherry brachte keine Struktur ins Spiel
BASKETBALLAlba Berlin verliert am Sonntag 64:80 gegen Frankfurt und
erreicht neuen Tiefpunkt
Richtig rund läuft es für die Basketballer von Alba Berlin in dieser Saison
nicht. Zu viele Hochs und Tiefs sorgten immer wieder dafür, dass keine Ruhe
einkehrte. Mit der deutlichen 64:80-Heimpleite am Sonntag gegen Frankfurt
scheint ein neuer Tiefpunkt erreicht zu sein. Kopf- und ideenlos
präsentierten sich die Berliner, und das zwei Wochen vor dem Playoff-Start.
„Die Pleite hat natürlich einen bitteren Nachgeschmack“, erklärte Kapitän
Alex King. Bei noch zwei ausstehenden Spielen wird Alba wohl als
Tabellensechster in die Meisterrunde gehen. In den Best-of-Five-Serien
hätten sie dann in einem möglichen fünften Entscheidungsspiel kein
Heimrecht. „Wir sind aber auch schon als Fünfter am Ende Meister geworden“,
versucht Manager Marco Baldi zu beruhigen.
Der Auftritt gegen Frankfurt taugte allerdings wenig als Mutmacher. „Es
kann nicht sein, dass in eigener Halle ein anderes Team aggressiver spielt
als wir“, kritisiert Baldi das Team. „Notfalls müssen sich gleich drei auf
den Ball stürzen und sich meinetwegen dabei ein Loch im Kopf holen“, fährt
der Manager fort. Zudem war bei Alba kein Zusammenspiel zu erkennen.
„Irgendwie wollte jeder mit Einzelaktionen die Fehler wieder wettmachen“,
findet Nationalspieler Niels Giffey. Die Folge: viele unerzwungene Fehler
und Ballverluste. Oft wurde im Angriff kein freier Mann gefunden. Alba ist
auf der Suche nach seiner Form. „Die Jungs wollen ja, aber es fehlt ihnen
an Selbstvertrauen“, glaubt Trainer Saša Obradović.
Das Hauptproblem der Berliner ist dabei die Verletztenmisere, die sich
schon wie ein roter Faden durch die ganze Saison zieht. Fast immer fehlte
irgendein Akteur. Mal gingen die Spielmacher aus, mal gab es
Center-Probleme. Mit Robert Lowery, Niels Giffey und Jonas
Wohlfarth-Bottermann fielen drei Spieler sogar längerfristig aus. Center
Wohlfarth-Bottermann wird diese Saison sogar gar nicht mehr spielen können.
„Immer fehlt irgendjemand. So kann man sich nur schwer einspielen und die
nötige Stabilität gewinnen“, klagt King.
Erst seit einer Woche kann Trainer Obradović wieder fast mit dem kompletten
Kader trainieren. Mit den Rückkehrern Robert Lowery, Niels Giffey und dem
Ende Februar nachverpflichteten Forward Brandon Ashley müssen allerdings
drei Spieler erst wieder ins Team integriert werden. „Sie suchen noch ihre
Rolle im Team“, erklärt Obradović. „Mit ihnen sind wir fast eine neue
Mannschaft. Wir arbeiten nun an Dingen, die man eigentlich schon zu
Saisonbeginn einspielt“, ergänzt der serbische Coach.
Im Training will man nun versuchen, eine neue Teamchemie zu finden. „Aber
das müssen wir dann im Spiel auch umsetzen“, fordert King. Gefordert sind
vor allem die Aufbauspieler Will Cherry, Jordan Taylor und Robert Lowery.
Gegen Frankfurt war keiner von ihnen in der Lage, Struktur in das Berliner
Spiel zu bringen. Insgesamt erzielte das Trio zusammen nur magere fünf
Punkte. „Wir müssen das gesamte Team halbwegs auf ein Niveau bringen“,
fordert deshalb Baldi. „Die Saison hört ja nicht auf, sondern fängt jetzt
erst an“, fährt der Manager fort.
Grund zur Panik sieht Alba trotz der deutlichen Pleite nicht. „Beim
Pokalsieg haben wir ja gezeigt, dass wir mit jedem Team der Liga mithalten
können“, glaubt Baldi. Kapitän King sieht in den Rückschlägen vielleicht
sogar einen kleinen Vorteil. „Man hat uns jetzt nicht mehr so auf dem
Radar. Da unterschätzt man uns vielleicht“, hofft er. Aber Alba läuft die
Zeit davon. Als Saisonziel wurde das Erreichen des Halbfinales ausgegeben.
Aber die Berliner werden sich gewaltig steigern müssen, sonst ist im
Viertelfinale schon vorzeitig Endstation.
Nicolas Sowa
26 Apr 2016
## AUTOREN
Nicolas Sowa
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