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# taz.de -- "Wir haben eine Krise der sozialen Infrastruktur"
> Demo Gemeinsamer Kampf wirkt auch gegen die AfD, sagt Steffen Strandt vom
> Bündnis Soziales Berlin
taz: „Wir lassen uns nicht spalten“, so lautet der Slogan vom Bündnis
Soziales Berlin. Wer lässt sich hier von wem nicht spalten, Herr Strandt?
Steffen Strandt: Wir sind Geflüchtete und bereits länger in Berlin Lebende,
die versuchen müssen, über die Runden zu kommen. Wir haben untereinander
deutlich mehr gemeinsam als mit den Eliten der Berliner Führung. Damit
haben wir auch gemeinsame Interessen und machen das Ausspielen von
Ankommenden und alteingesessenen Berlinern nicht mit.
Welches Ausspielen?
PolitikerInnen sagen, wir hätten keinen Platz für Geflüchtete und nehmen
Turnhallen in Beschlag. Dort werden Menschen ohne Privatsphäre auf engstem
Raum zusammengepfercht. Für sie ist es eine Katastrophe, keine Privatsphäre
zu haben und keinen Schutz zu genießen. Und für die SportlerInnen ist es
bedauerlich, dass ihnen der Platz fehlt. Damit wirkt man auch wichtigen
sozialen Treffpunkten entgegen, wo Menschen verschiedenster Nationalitäten
zusammen Sport treiben können. Weder Geflüchtete noch SportlerInnen sind
mit diesem Zustand zufrieden.
Was ist die Alternative?
Die Beschlagnahmung von spekulativem Leerstand und die Nutzung von leer
stehenden Gebäuden, die im Eigentum der Stadt stehen. Außerdem deutliche
Investitionen in den sozialen Wohnungsbau, mehr Personal im öffentlichen
Dienst, insbesondere der Sozialarbeit. Das brauchen wir dringend. Denn wir
haben keine Flüchtlingskrise, sondern eine Krise der sozialen
Infrastruktur.
Wie soll das finanziert werden?
2015 gab es ein deutliches Haushaltsplus. Das Geld muss wieder in die
soziale Infrastruktur reingesteckt werden.
Das Bündnis fordert auch eine klare Kante gegen rechts.
Wir möchten nicht mehr nur den RassistInnen hinterherlaufen bei ihren
täglichen Mobilisierungen. Wenn wir für unsere gemeinsamen Interessen
kämpfen, machen wir auch AfD-Mitläufern klar, dass eben nicht die
Geflüchteten das Problem sind. Wie man am neuesten Skandal um die Panama
Papers erkennt: Wenn irgendwelche Flüchtlinge das Problem sind, dann sind
es die Steuerflüchtlinge.
InterviewMarisa Janson
Interview in voller Länge finden Sie auf taz.de/berlin
Demonstration „Wir lassen uns nicht spalten“: Oranienplatz Kreuzberg, 16.
4, Beginn 13 Uhr
15 Apr 2016
## AUTOREN
Marisa Janson
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