# taz.de -- taz.zahl ich Unser freiwilliges solidarisches Finanzierungsmodell f… | |
Bild: taz.zahl ich bedeutet: ziemlich viel analoge Arbeit | |
von Ilija Matusko | |
Jeder Tag beginnt mit dem Blick auf eine Zahl. Wie ist der Stand bei den | |
regelmäßigen UnterstützerInnen? Ein kleiner, unscheinbarer Zähler gibt uns, | |
dem Team von taz.zahl ich, nicht nur verlässlich darüber Auskunft, wie | |
viele Menschen sich über Nacht neu angemeldet haben, er sorgt auch für die | |
Stimmung im Raum. Ist die Zahl nicht so stark angestiegen wie erhofft, | |
macht sich schnell ein Gefühl von Enttäuschung breit, hinzu kommen bohrende | |
Fragen: Was können wir tun? Wie überzeugen wir die UserInnen auf taz.de? | |
Wie gewinnen wir so viele Menschen wie möglich für unser Modell der | |
Freiwilligkeit im Netz? | |
Wir arbeiten daher ständig an neuen Ideen, bei denen es im Grunde darum | |
geht, das richtige Maß in der Kommunikation zu finden: Einerseits sollen | |
alle Inhalte auf taz.de kostenlos und der Journalismus der taz im Netz frei | |
zugänglich bleiben, andererseits muss er sich in digitalen Zeiten neu | |
finanzieren. Niemand soll im Netz bezahlen müssen, wenn er/sie nicht will | |
oder kann. Aber irgendwie muss das Geld ja reinkommen, denn taz.de kostet | |
eben. An dieser paradoxen Ausgangslage haben sich bisher alle taz.zahl | |
ich-Aktionen und -Kampagnen abgearbeitet. Zuletzt haben wir den | |
solidarischen Gedanken starkgemacht: Für etwas bezahlen, das nichts kostet | |
– damit es für alle kostenlos bleibt. Zur prägnanten Formel verdichtet hieß | |
das dann: „taz.de ist kostenlos, für nur 5 Euro im Monat.“ Gerade diese | |
solidarische Kernidee von taz.zahl ich hat im letzten Jahr vielen Menschen | |
eingeleuchtet, die Zahl der UnterstützerInnen ist enorm gestiegen: | |
Momentan zahlen 7.450 Menschen freiwillig für das Portal taz.de und sorgen | |
dafür, dass die Inhalte frei und zugänglich für alle bleiben. Um die | |
gelungene Etablierung unseres Modells, das mittlerweile auch andere | |
Zeitungen als Vorbild dient (z. B. Neues Deutschland), weiter | |
voranzubringen und neue UnterstützerInnen zu gewinnen, haben wir, zusammen | |
mit der Kreuzberger Agentur Dojo, dieses „Lesen der Anderen“ in den letzten | |
Wochen weitergesponnen und in ein neues kommunikatives Gewand gesteckt. | |
Entstanden ist eine Idee für eine neue Kampagne, die am 11. April sowohl in | |
Print als auch Online starten wird. | |
Die Community nicht aus den Augen zu verlieren ist eine weitere zentrale | |
Aufgabe bei taz.zahl ich. Neben der alltäglichen Betreuung in E-Mails oder | |
am Telefon heißt dies auch, die Menschen hinter den Zahlen stärker | |
einzubinden und ein Stück weit an der taz teilhaben zu lassen. In diesem | |
Jahr haben wir alle UnterstützerInnen zu einer ganz speziellen | |
Veranstaltung auf dem taz.lab eingeladen. Bei „taz.zahl ich goes real life“ | |
starten wir auf dem diesjährigen taz-Kongress zusammen mit unserer Gästen | |
einen Feldversuch in Sachen Solidarität und übertragen die Idee hinter | |
taz.zahl ich ins „echte Leben“. Wir wollen dabei wissen, wie lange Menschen | |
für Fremde bezahlen. | |
Bei allen Aktionen geht es darum, den Beweis dafür zu liefern, dass die taz | |
auch in digitalen Zeiten mit einem solidarischen Modell bestehen kann. | |
taz.zahl ich bindet nicht nur Monatsbeiträge an ein Bezahlmodell, sondern | |
Menschen an eine Idee. An die Vorstellung, dass die Solidarität der | |
Tausenden der beste Weg für die taz im Netz ist. Wenn wir am Ende des Tages | |
auf unseren Zählerstand schauen, dann werden wir auch daran erinnert, dass | |
auf dem Bildschirm mehr aufleuchtet als eine Zahl. | |
taz.zahl ich: jetzt informieren und mitmachen: www.taz.de/zahlich | |
2 Apr 2016 | |
## AUTOREN | |
Ilija Matusko | |
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