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# taz.de -- Der lange Weg zum Frieden
> Ostermarsch Am traditionellen Protest der Friedensbewegung beteiligten
> sich mehr Teilnehmer als in den letzten Jahren. Das Motto des Marschs:
> „Krieg ist Terror“
Bild: Klare Ansage: TeilnehmerInnen des Ostermarschs
von Patrick Große
Eine Friedenstaube aus Pappe führte am Samstag den diesjährigen Ostermarsch
an. „Krieg ist Terror“ war die Botschaft der etwa 1.600 Teilnehmer in
Neukölln und Kreuzberg. Damit nahmen an der Demonstration rund 600 Menschen
mehr teil als im vergangenen Jahr. Der Marsch führte vom Neuköllner
Hermannplatz über den Kottbusser Damm auf den Kreuzberger Oranienplatz.
Dort fand die Abschlusskundgebung statt.
Die Friedensaktivisten forderten ein Ende von Kriegseinsätzen und
Waffenexporten. „Wir brauchen endlich eine Politik, in der Kriege kein
Handlungsobjekt sind“, sagte Laura von Wimmersperg von der
Friedenskoordination Berlin. „Kriege verursachen Terror, und die
Flüchtlinge sind eine Folge davon.“
Die meisten Menschen, die nach Europa flüchten, kämen aus Ländern, die
zuvor von Nato-Staaten angegriffen wurden, erklären die Organisatoren die
Ausgangslage. Beispiele seien Jugoslawien, Afghanistan und der Irak. Die
Kriege der westlichen Kräfte würden terroristische Milizen wie den
„Islamischen Staat“ befördern. „Wir werden Opfer von Anschlägen, da uns…
Regierenden auch Krieg führen“, sagte ein Redner auf dem Oranienplatz.
Unzählige Menschen seien auf der Flucht vor Kriegen, „die wir selbst
angezettelt haben“.
„Schluss mit den Waffenexporten“ war auf einem Banner zu lesen. Waffen aus
Nato-Staaten, auch aus Deutschland, würden über absolutistische Regime wie
Saudi-Arabien an Kriegsparteien in Syrien oder dem Irak gelangen. „Die
Verantwortlichen reiben sich die Hände“, erklärte Erdogan Kaya von der
Föderation Demokratischer Arbeitervereine. Er war Gastredner auf der
Abschlusskundgebung. Waffenexporte an Regime seien ein lukratives Geschäft.
Kaya fügte hinzu: „Keine deutsche Waffe sollte je wieder auf einen Menschen
gerichtet werden.“
Als weitere Forderung formulierten Teilnehmer des Ostermarschs eine
Annäherung an Russland. „Wir wollen keinen neuen Kalten Krieg in Europa“,
heißt es in einem Flyer der Friedenskoordination. Nato und EU sollten sich
nicht weiter nach Osten ausbreiten, Länder wie die Ukraine bündnisfrei
bleiben, forderten Teilnehmer des Protests.
Entgegen der langjährigen Tradition führte die Demonstration dieses Jahr
nicht durch das Regierungsviertel, sondern durch Neukölln und Kreuzberg.
„Wir wollen nicht immer dasselbe machen“, erklärte Laura von Wimmersperg.
Etwas Abwechslung sei gut für die Veranstaltung. Außerdem habe man in den
vergangenen Jahren eher Touristen und keine Anwohner angesprochen.
Inland
29 Mar 2016
## AUTOREN
Patrick Große
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