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# taz.de -- Eine, die fehlen wird
Bild: Unterstützt die Jüngeren: Randy Bülau 
Dem Handball-Bundesligisten Buxtehuder SV steht ein großer Umbruch bevor:
Nach Kapitänin Isabell Klein, die in der nächsten Saison zum französischen
Verein Nantes Loire Atlantique wechselt, hat auch die Teamälteste Randy
Bülau angekündigt, die Mannschaft zu verlassen. Allerdings erst im Sommer
2017. Dann will die Führungsspielerin ihre Handballkarriere beenden. Für
das Team sei es eine „massive Erschütterung“, wenn die beiden
Führungskräfte weg fielen, sagt Trainer Dirk Leun.
Als Spielmacherin auf der Position Rückraum Mitte ist Bülau Lenker und
Denker im Spiel und unterstützt die jüngeren Spielerinnen. „Ich gebe vor,
was im Angriff gespielt wird. Meine Stärke ist zu gucken, wo der Gegner
schwach ist.“ Gelernt hat sie das vor allem im Handball-Internat des
SC-Magdeburg. Dorthin wechselte sie mit 16 Jahren, weil zuhause auf Sylt
und dem Festland umzu die Trainingsbedingungen für ihr Ziel nicht optimal
genug waren: Das hieß Leistungssport, am liebsten in Dänemark.
Denn da spielte ihr Vorbild Anja Andersen. 2004 setzte sie diesen Plan in
die Tat um und unterschrieb einen Vertrag bei SønderjyskE Håndbold. „Ich
habe individuell sehr viel gelernt. Es ist ein anderer Handball, den die
Dänen spielen, sie sind technisch versierter“, sagt sie. Nach einem
Zwischenstopp beim Zweitligisten TSV Nord Harrislee kam Bülau 2008 nach
Buxtehude – und blieb.
Insgesamt hat sie schon über 170 Spiele für den Verein gespielt und mehr
als 600 Tore geworfen. Der größte Erfolg war der Sieg im DHB-Pokal 2015. In
dieser Saison steht das Team bisher nur auf dem siebten Platz. Den Kampf um
die Meisterschaft fechten andere aus. Der Verletztenstand beim BSV ist
hoch. Auch Bülau musste gerade mit einer Grippe pausieren.
Das Ende ihrer Profikarriere scheint der 34-Jährigen nicht schwer zu
fallen. Ebenso ehrgeizig wie ihre Handballkarriere hat sie das Danach
geplant: „Wenn ich endgültig aufhöre, werde ich nicht das Gefühl haben, mit
meinem Leben nichts mehr anfangen zu können“, sagt sie – „oder etwas
verpasst zu haben.“ Schon 2014 hat sich die Sportlerin als Personal
Trainerin selbstständig gemacht. „Das ist dann mein Handballersatz“, sagt
Bülau. Und auch ihren Job bei der Buxtehuder Sparkasse will sie behalten.
Früher habe sie auch darüber nachgedacht, selbst eine Mannschaft zu
trainieren. Jetzt sei es ihr wichtiger, sich ihre Zeit selbst einteilen zu
können, um mehr davon mit Freunden und Familie zu verbringen. Das nämlich
kam zwischen Job, Trainingseinheiten in der Woche und Spielen am Wochenende
zu kurz. „Dann können mein Freund und ich auch über Familienplanung
nachdenken. Melina Seiler
14 Mar 2016
## AUTOREN
Melina Seiler
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