# taz.de -- Werbepause: Die neue Schnitte | |
„Eine kühle Joghurtcreme, eine leckere Joghurtschicht und ein Hauch Zitrone | |
zwischen zwei lockeren Schnitten‘‘, das verspricht Ferroro von der neuen | |
Joghurtschnitte. | |
Mit etwas Greenwashing, hatte sich der Konzern wohl gedacht, könnte man bei | |
den Konsumenten den Eindruck erwecken, dass mit der JoghurtSchnitte eine | |
neue, gesündere Form der Milchschnitte auf den Markt gebracht wurde, eine ‚ | |
„erfrischende‘‘ Alternative. | |
Das Einzige, was an der neuen Schnitte anders ist, ist das Grün auf der | |
Verpackung. Natürlich, beruhigend, frisch, soll der Konsument denken. Aber | |
nichts da. Eigentlich wurde nur Milch mit Joghurt getauscht und ein | |
bisschen Zitrone dazugemischt. | |
Mit seinen 105 Kalorien ist die Joghurt-Schnitte nur unwesentlich | |
figurfreundlicher als die Milchschnitte mit 118 Kalorien. Auf beiden | |
Verpackungen steht für das Konsumentenauge deutlich erkennbar ‚ „ohne | |
künstliche Farb- und Konservierungsstoffe‘‘. | |
Das soll wohl von weiteren Inhaltsstoffen der beiden Produkte ablenken: | |
eine reichliche Menge Zucker, Aromastoffe und Palmöl. Letzteres ist das | |
ethisch bedenkliche Pflanzenöl, das weltweit für Kontroverse sorgt. Denn | |
jede Minute wird für seine Beschaffung eine Fläche von 35 Fußballfeldern | |
indonesischer Regenwald zerstört, vom Aussterben bedrohten Tieren der | |
Lebensraum genommen und Tonnen an CO2 freigesetzt. | |
Mittlerweile findet sich der Inhaltsstoff in mehr als der Hälfte aller | |
Supermarktprodukte. Wer trotzdem nicht abgeneigt ist, die Joghurt-Schnitte | |
zu probieren, kann die „leckere Innovation von Ferrero‘‘, wie es in der | |
Werbung heißt, in den Kühlregalen sämtlicher Märkte erwerben. VIV | |
11 Feb 2016 | |
## AUTOREN | |
Viviane Schilling | |
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