# taz.de -- Zivilgesellschaft Die Amadeu Antonio Stiftung – unsere neue Koope… | |
Amadeu Antonio war angolanischer Vertragsarbeiter in Brandenburg, der am | |
25. November 1990 von etwa 50 rechtsextremen Jugendlichen, bewaffnet mit | |
Baseballschlägern, schwer verletzt wurde und starb. Im Jahr 2015 sind | |
rassistische Anschläge in Deutschland immer noch eine große Gefahr. | |
Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus in Deutschland, dagegen setzt | |
sich die Amadeu Antonio Stiftung (AAS), gegründet 1998, ein. Staatliche und | |
nichtstaatliche AkteurInnen beziehen sich auf die AAS, wenn sie Expertise | |
und handfeste Argumente suchen. Dieses Jahr ist sie zum ersten Mal | |
Kooperationspartnerin auf dem taz.lab. Regelmäßig gibt sie Publikationen | |
heraus, die aufmerksam machen auf Themen, welche medial immer wieder | |
untergehen und Dinge in einem anderen Licht erscheinen lassen. Etwa, dass | |
Frauen in der rechten Szene keineswegs Mitläuferinnen und passiv sind, | |
sondern selber aktiv agieren. | |
Gerade hat die Amadeu Antonio Stiftung Infos zu „übergriffigen Fremden“ | |
herausgegeben, um zu zeigen, dass sexualisierte Gewalt instrumentalisiert | |
wird von Menschen, die rassistische Vorurteile gegen diejenigen hegen, die | |
neu nach Deutschland kommen. Und liefert somit nützliche Fakten und | |
Argumente für all jene, die sich gegen Rassismus, Antisemitismus und andere | |
Formen von Diskriminierung einsetzen. Die Stiftung, mit Sitz in Berlin, | |
will dahin schauen, wo staatliche Institutionen kein Augenmerk drauf haben. | |
Ein weiteres Themenfeld: die Zivilgesellschaft stärken. Sie unterstützt | |
Projekte und Initiativen, die sich für Demokratie, Menschenrechte und gegen | |
Diskriminierung in jeglicher Form einsetzen. Anetta Kahane, Gründerin und | |
Vorsitzende der AAS, erklärt: „Die Selbstbestimmung der zivilen | |
Gesellschaft zu unterstützen, dafür Geld zu besorgen, das ist sehr viel | |
wichtiger geworden, gerade in solchen Tagen, wo der Staat offensichtlich | |
handlungsunfähig ist.“ In solchen Tagen, der sogenannten Willkommenskultur, | |
die immer mehr rassistischen Anschlägen und Ressentiments gegenübersteht. | |
Marion Bergermann | |
Auf Einladung der AAS diskutieren beim dem taz.lab am 2. April im HKW Kübra | |
Gümüşay, Volker Beck, Anetta Kahane, Betty M. Ngari und Kofi Ohene-Dokyi | |
darüber, welche Rolle Antisemitismus in der linken Szene und bei | |
emanzipatorischen Kämpfen spielt. | |
6 Feb 2016 | |
## AUTOREN | |
Marion Bergermann | |
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