# taz.de -- Herzensangelegenheiten | |
> taz.lab Wie organisiert man einen taz-Kongress? Mit viel Liebe. Unser | |
> Werkstattbericht klärt Sie auf | |
Samstag, morgens um Viertel vor Sieben, Haus der Kulturen der Welt. Während | |
die Gänge, Säle und Bühnen noch wie leer gefegt sind, treffen sich in einem | |
kleinen Raum die ersten Mitarbeiter des taz.lab, um ein letztes Mal zu | |
verschnaufen und den Tag im Kopf durchzuspielen. Dann geht es auch schon | |
los: Türsteher, Kassenpersonal und Helfer werden eingewiesen, die Fotowand | |
wird am Eingang installiert, das tazpresso-Mobil mit Strom versorgt. Wenn | |
das HKW um 8 Uhr seine Pforten öffnet und die ersten Besuchergruppen ins | |
Haus strömen, soll alles wie von allein laufen. | |
Das taz.lab zu organisieren bedeutet nämlich vor allem dies: sich um das zu | |
kümmern, was wir gemeinhin als selbstverständlich erachten und was uns eben | |
nur dann auffällt, wenn es nicht funktioniert. Dazu gehören ein | |
reibungsloser Einlass, die technische Versorgung der Bühnen, Essen und | |
Trinken für BesucherInnen, Hotelzimmer für die ReferentInnen, | |
Informationsschilder, Programmflyer, freundliches Personal – und ein | |
einladendes Ambiente. Und wenn die Maschine erst mal läuft, ist auch Zeit | |
für die Liebe zum Detail – für bedruckte Tassen, 600 Freundschaftsbändchen | |
oder einen gendergerechten Tischkicker. | |
Doch wie so oft bei gut gemeinten und wohldurchdachten Plänen macht auch | |
uns die Realität gerne mal einen Strich durch die Rechnung: Wenn eine | |
Veranstaltung aus allen Nähten platzt, ein Kind seine Eltern verloren hat, | |
eine Aktion von A nach B verschoben wird oder das vegetarische Essen mal | |
wieder zur Neige geht. Dann muss spontan gehandelt werden. Auch wenn das | |
mitunter bedeutet, sich einem ungehaltenen Gast gegenüber für Dinge zu | |
rechtfertigen, für die man oder frau selbst gar keine Verantwortung trägt. | |
Wie die taz, sind unsere Besucher nicht nur interessiert und weltoffen, | |
sondern sie streiten auch gern und behaupten ihren Standpunkt. | |
Doch auch das gehört zum taz.lab, und wir stellen uns dem gerne, damit | |
unsere über 2.500 BesucherInnen einen gewinnbringenden und angenehmen Tag | |
mit der taz verbringen können. Um zu verhindern, dass die spannenden | |
Diskussionen und wichtigen Debatten nicht an den banalsten Dingen | |
scheitern, lohnt es sich, ein halbes Jahr lang vom Namensschild bis zum | |
Schnapsglas an jede noch so kleine Kleinigkeit zu denken und am Abend erst | |
nach 13 Stunden getaner Arbeit und dem ein oder anderen Feierabendbier ins | |
Bett zu fallen. Das taz.lab ist und bleibt eine Herzensangelegenheit, an | |
der die ganze taz, ihre Partner und viele engagierte HelferInnen mit viel | |
Leidenschaft mitwirken – vom Cockpit bis in den Maschinenraum. Jakob | |
Werlitz | |
13 Feb 2016 | |
## AUTOREN | |
Jakob Werlitz | |
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