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# taz.de -- taz.lab 2016 Wer kommt? Tübinger Oberbürgermeister, italienische …
Vielfalt unter unseren Gästen ist für das taz.lab von fundamentaler
Bedeutung, denn nur so können differenzierte Diskurse überhaupt entstehen.
Auch die Gästeliste des Jahrgangs 2016 lässt diesbezüglich keine Wünsche
offen, wie man an der folgenden Zusammenstellung wieder deutlich ablesen
kann, so kommt etwa:
Jacinta Nandi (Foto links unten) zum taz.lab. Die britische Autorin ist im
ruppigen Eastend (Ostlondon) aufgewachsen und versuchte nach eigenen
Angaben bereits als 16-jährige Groschenromane zu schreiben. Mit 20 zog es
Nandi nach Berlin. Hier lebt sie seit sechzehn Jahren, schreibt Bücher,
bloggt als „Riotmama“, ist alleinerziehende Mutter, Mitglied der Neuköllner
Lesebühne „Rakete 2000“, welche auf dem taz.lab lesen wird.
Mit Luciana Castellina (Foto Mitte) begrüßen wir die Grande Dame der linken
italienischen Tageszeitung Il Manifesto. Castellina, 84 Jahre alt, reist
eigens für den taz-Kongress aus Rom an. Beziehungen zur taz gibt es schon
seit deren Gründungszeit, reisten doch damals, in der Gründungsphase der
taz, tazzler nach Italien, um sich von Castellina und ihren
MitstreiterInnen bei Il Manifesto Nachhilfe in Sachen linke Tageszeitung
geben zu lassen.
Schon im vorigen Jahr Gast auf dem Gedöns-Kongress war Boris Palmer. Der
Tübinger Oberbürgermeister nennt sich selbst „Ökospießer“ und steht für
eine schwarz-grüne Sicht der Dinge. Das passt gerade in der linken Szene
vielen nicht, interessant ist es aber allemal, über diese Sichtweise zu
streiten. Am 2. April ist er wieder bei uns auf dem taz.lab und wir fragen:
Wie ist die Lage in Tübingen, in Umwelt- und Flüchtlingdingen, Herr Palmer?
Eine Premiere wird der Besuch von Wolfgang Schorlau sein (Foto rechts),
denn Schorlau ist Krimiautor. Er lebt und schreibt in Stuttgart, für seine
Krimis um den Privatermittler Georg Dengler sucht er sich stets reale
politische Bezüge und arbeitet das recherchierte Material zum Teil direkt
in seine Krimis ein. 2015 erschien „Die schützende Hand“, im achten Band
seiner Krimireihe setzt sich Schorlau mit den NSU-Prozessen auseinander.
Uns interessiert, funktionieren Krimis als Politisierungsinstrument, Herr
Schorlau?
Besuchen wird uns auch Philipp Burger. Den kennen Sie vielleicht nicht,
aber von seiner Band Frei.Wild haben Sie sicherlich schon gehört. Die
Südtiroler Deutschrockband, deren Frontsänger, Gitarrist und Texter Burger
ist, besingt in ihren deutschsprachigen Liedern meist banale
Alltagserfahrungen: Freundschaft, Geld, Alkohol – das Übliche also. Der
Band wird jedoch vorgeworfen, mit ihren Texten auch patriotisches, ja sogar
nationalistisches Gedankengut zu verbreiten. Frei.Wild dementiert das
vehement; man sei gegen Extremismus jeder Art, ob links oder rechts, so die
Band. Ihr Rechtsrockband-Image werden die Südtiroler aber trotzdem nicht
los.
Klaus Farin, Jugendforscher und Mitbegründer des Archivs der Jugendkulturen
hat nun ein Buch über das Phänomen Frei.Wild geschrieben. Mit „Frei.Wild –
Südtirols Konservative Antifaschisten“ erteilt er der Band eine weitgehende
Absolution in Sachen Rechtsextremismus. Die Mitglieder von Frei.Wild seien
zwar Patrioten aber eben keine Nationalisten. Dafür hagelte es saftige
Kritik. Die Zeit bezeichnete das Buch als „anbiederndes und unkritisches
Fan-Buch“. Aber was ist nun dran an der Debatte? Wird hier Populismus mit
Rechtsextremismus verwechselt, oder ist Frei.Wild wirklich so „braun wie
eine Haselnuss“? Finden sie es für sich selbst heraus. Am 2. April im Haus
der Kulturen der Welt.
Sophie FedrauLuis Willis
23 Jan 2016
## AUTOREN
Luis Willis
Sophie Fedrau
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