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# taz.de -- 5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben
> Lektionen
1. Deutsche gebären mehr
Das Statistische Bundesamt meldet: Noch nie seit der Wiedervereinigung war
die Geburtenrate so hoch wie 2014, und sie stieg zum dritten Mal in Folge:
von 1,42 auf 1,47 Kinder pro Frau, also 56 Babys mehr pro 1.000 Frauen.
Frauen mit deutscher Staatsangehörigkeit liegen mit 1,42 etwas darunter.
Ossis kriegen mehr Kinder, Sachsen (1,57) am meisten, das Saarland stirbt
eher aus (1,35). Der Trend kommt vor allem von Frauen zwischen 29 und 36
Jahren. Über die Gründe schweigt die Statistik.
2. Stuttgart berlinert jetzt ooch
Tja, die Berliner: Flughafen immer noch nicht fertig, kostet 6,5 Milliarden
Euro. Soll dann immerhin mehr können als der alte. Zum Glück machen es die
Stuttgarter besser, zumindest faschd: Das Bahnhofsprojekt S21 kostet – wenn
alles klappt und es schon 2024 fertig ist – mindestens 9,8 Milliarden Euro.
So ein aktuelles Gutachten der bisher erschreckend richtig liegenden
Münchner Experten Vieregg-Rössler im Auftrag des Aktionsbündnisses gegen
S21. Dafür kann der Tiefbahnhof nur noch 50 statt 56 Züge pro Stunde.
3. Es gibt gute Schläfer
Was der Terrorist kann, kann der Bundesinnenminister bald auch: Er schafft
sich 250 Schläfer an. Das sind auf fünf Stellen im Land verteilte
Spezialpolizisten mit dem schönen Namen BFE+ („Beweissicherungs- und
Festnahmeeinheiten plus“). Offiziell eine neue Antiterroreinheit des
Bundes: Polizisten, die acht Wochen bei der Elitetruppe GSG 9 geschult
werden im Kampf gegen schwer bewaffnete Geiselnehmer. Dann aber tun sie
normal Dienst, um im Falle eines Alarms mit Hubschraubern und gepanzerten
Fahrzeugen zum Einsatz zu eilen.
4. Die Zinswende ist da, die Krise zu Ende
Nach sieben Jahren nahe der Null erhöhte der US-Zentralbankausschuss den
Leitzins. Er steigt um 0,25 Punkte und liegt künftig innerhalb einer Spanne
von 0,25 bis 0,5 Prozent. Ungefähr genauso lange hatten die jeweiligen
Zentralbankchefs darüber geredet. Der Schritt wurde als „historischer
Moment“ gewertet und als offizielles Ende der Finanzkrise für die USA.
Welche Auswirkungen das wirklich hat, bleibt unklar, denn Spekulanten und
Immobilienfonds können sich weiterhin anderswo billig Geld herholen (Euro,
Yen). Die Börsen blieben erst mal unbewegt.
5. Auch aus Luft ist ein Luxusprodukt zu machen
Die Luft ist schlecht an manchen Orten, etwa in Ostchina. In den
kanadischen Rocky Mountains hingegen, im Banff National Park, ist sie klar
wie der erste Tag. Also verkauft eine findige Firma aus Edmonton die Luft,
neuerdings flaschenweise nach Peking. 7,7 Liter Frischluft kosten in der
Sprühflasche 21 Euro. Der Inhalt reicht für 150 Inhalationen. Wer jetzt
vorrechnet, dass die Chinesen besser in saubere Energie oder Verkehr
investieren sollten, ist ein Dummöko, der nichts vom Kapitalismus
verstanden hat. Reiner Metzger
19 Dec 2015
## AUTOREN
Reiner Metzger
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