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# taz.de -- Mohameds Familie bleibt hier
> Härtefall Aufenthaltsgenehmigung zugesichert. Video von der Tat gefunden
Die Familie des getöteten Flüchtlingsjungen Mohamed darf aus humanitären
Gründen in Deutschland bleiben. Innensenator Frank Henkel (CDU) sicherte
der Mutter und ihrem Lebensgefährten am Freitag eine Aufenthaltsgenehmigung
zu, weil es sich um einen „extremen Härtefall“ handele.
Die aus Bosnien stammende Frau – sie hat zwei weitere Kinder – und Mohameds
Stiefvater leben seit etwa einem Jahr in Deutschland. Bisher hatten sie bis
zum 7. Dezember eine Duldung. Nach Paragraf 23a des Aufenthaltsgesetzes
kann die Härtefallkommission auf Antrag eine Empfehlung für ein Bleiberecht
an die Landesregierung geben. Die Frau und ihr Mann müssen nun einen
solchen Antrag stellen. „Die Mutter soll am Grab ihres Sohnes trauern
können“, begründete Henkel seine Haltung. Viele Politiker und Initiativen
hatten gefordert, der Familie ein weiteres Leben in Deutschland zu
erlauben. Der Rechtsanwalt der Familie hatte Kontakt zur
Senatsinnenverwaltung aufgenommen, um ein Bleiberecht durchzusetzen. Zudem
tritt Mohameds Mutter im Prozess gegen den mutmaßlichen Mörder des
Vierjährigen als Nebenklägerin auf.
Mohamed war am 1. Oktober vor dem für Flüchtlinge zuständigen Landesamt für
Gesundheit und Soziales (Lageso) entführt worden. Sein mutmaßlicher Mörder
aus Brandenburg hatte gestanden, den Jungen einen Tag später nach sexuellem
Missbrauch in seiner Wohnung umgebracht zu haben. Der 32-jährige Silvio S.
hatte auch gestanden, den sechsjährigen Elias aus Potsdam getötet zu
haben.
## Daten wiederhergestellt
Medienberichten zufolge haben die Ermittler inzwischen das Handy von Silvio
S. ausgewertet. Bereits gelöschte Daten seien wiederhergestellt und
sichtbar gemacht worden, heißt es. Dabei seien Bilder von Jungen und
Mädchen gefunden worden. Auf einem Video sei der Missbrauch von Mohamed zu
sehen. Ein Bild zeige einen „bewusstlosen, toten oder schlafenden Jungen,
bei dem es sich um Elias handeln könnte“, wird aus einem Polizeibericht
zitiert. Auch Kinderbekleidung sei im Schrank des Tatverdächtigen
sichergestellt worden. (taz, mit dpa)
9 Nov 2015
## AUTOREN
Plutonia Plarre
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