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# taz.de -- Notstand über Urlaubsparadies verhängt
> Malediven Angeblicher Bombenfund ermöglicht Notstandserklärung zwei Tage
> vor Oppositionsprotest
BANGKOK taz | Die politische Krise auf den Malediven hat sich verschärft:
Die Regierung des Inselstaates hat am Mittwoch für 30 Tage den Notstand
verhängt. Dies sei erfolgt, um „die nationale Sicherheit“ und die
Sicherheit der Einwohner des Landes zu gewährleisten, erklärte das
Außenministerium. Armee und Polizei glaubten, „einige Individuen“ seien im
Besitz von Schusswaffen und Sprengstoff. Am Montag soll in einem Auto bei
der Residenz des Präsidenten eine Bombe gefunden worden sein.
Die Opposition vermutet andere Gründe: Die Maldivian Democratic Party (MDP)
hat für Freitag zu Protesten gegen die Regierung aufgerufen. Diese sind nun
gemäß der Notstandsverordnung illegal.
Die politische Lage in der Inselnation, die ein beliebtes internationales
Reiseziel ist, ist seit Jahren brenzlig. Die jetzige Zuspitzung folgt einer
Explosion auf einem Boot, auf dem sich Präsident Abdulla Yameen und seine
Frau befanden. Yameen entkam unversehrt, seine Frau und zwei Gehilfen
wurden verletzt. Die Regierung erklärte nach dem Vorfall Ende September
zunächst, es sei ein Unfall gewesen. Danach hieß es jedoch, die Explosion
sei Ergebnis eines versuchten Attentats in der Hauptstadt Malé gewesen.
Eingeladene Ermittler der US-Bundespolizei FBI fanden keine Anhaltspunkte
für eine Bombe. Das Außenministerium erklärte darauf die FBI-Ermittlungen
für „nicht schlüssig“. Die Behörden gingen da bereits gegen angebliche
Hintermänner des angeblichen Attentatsversuchs vor. Yameen ließ seinen Vize
Ahmed Adeeb wegen Hochverrats festnehmen. Der weist alle Vorwürfe von sich.
Die Zahl tatsächlicher oder angeblicher Gegner, die der 2013 unter
umstrittenen Umständen an die Macht gekommene Yameen aus dem Weg räumen
ließ, wird immer größer. Sascha Zastiral
5 Nov 2015
## AUTOREN
Sascha Zastiral
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