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# taz.de -- Florian Brand darüber, wie Hacker Geflüchteten helfen wollen: Dig…
Ein lobenswerter Grundsatz der Hackerethik besagt, dass alle Informationen
frei zugänglich sein müssen. Dieses Motto haben sich 300 Programmierer,
Designer und Helfer am Wochenende in Berlin zu eigen gemacht. Gemeinsam
entwickeln sie spezielle Apps für Geflüchtete, um ihnen zu helfen, sich in
einer fremden Umgebung zurechtzufinden.
Zum Beispiel Sprachapps, die beim Übersetzen helfen sollen, Tools für
Helfer, um ihre Arbeit besser zu koordinieren, oder Apps, um freie
Schlafmöglichkeiten zu finden. Also Dienstleistungen, die einem als
Touristen gemeinhin hinterhergeschmissen werden.
Die Hacker agieren nicht aus dem Bedürfnis heraus, Geld zu verdienen,
sondern um ein bisschen Gerechtigkeit zu schaffen. Denn der Zugang zu
Informationen sollte in einer globalisierten Gesellschaft ein Grundrecht
für alle Menschen sein.
Rechten Demagogen, die nun einwenden, dass es sämtlichen hier ankommenden
Geflüchteten so schlecht nicht gehen könne, weil sie mindestens genauso gut
gekleidet seien wie der durchschnittliche Hartz-IV-Deutsche und dazu auch
noch ein Smartphone besitzen, sei Folgendes gesagt: Die Kleidung ist neben
dem Smartphone, oft das Einzige, was diese Menschen noch besitzen, weil
alles andere, um die Flucht zu finanzieren, verkauft werden musste. Und
dass wir nicht die Einzigen in dieser globalisierten Welt sind, die sich
neben Spielkonsole, Flatscreen ein gutes Telefon leisten können, ist keine
Neuigkeit.
Insbesondere für Geflüchtete sind Smartphones die einzige Möglichkeit, mit
der Familie in Kontakt zu bleiben, sich Informationen über wichtige
politische Entwicklungen, wie gerade in Ungarn, einzuholen oder einfach nur
Abwechslung von der anstrengenden Flucht zu erlauben.
Eine weitere Regel der Hackerethik besagt in etwa: Beurteile einen Hacker
nach dem, was er tut, und nicht nach seinem Aussehen. In diesem Punkt sind
die Nerds uns wohl allen voraus.
Aktuelles
26 Oct 2015
## AUTOREN
Florian Brand
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