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# taz.de -- Die Grünen und der BUND streiten sich – wegen Geld
> IGA Die ökologisch korrekte Gartenausstellung 2017 soll 100 statt 40
> Millionen Euro kosten
Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und die Grünen streiten sich. Es
geht ausgerechnet um ein Projekt, das wegen seiner ökologischen Ausrichtung
von beiden unterstützt wird – die Internationale Gartenausstellung (IGA) in
Marzahn. BUND und Grüne sind sich jetzt aber uneins, wie viel die
Gartenschau kosten wird.
Am Mittwoch hat die Grünen-Fraktion dem Senat vorgeworfen, Mehrkosten der
IGA zu verschleiern. Die Kosten lägen nicht wie bisher angegeben bei 40,
sondern bei 100 Millionen Euro, sagte Fraktionsvorsitzende Antje Kapek im
Stadtentwicklungsausschuss.
Die Internationale Gartenausstellung soll ab April 2017 laut Senat rund 2,4
Millionen Besucher anlocken. Sie wird sich über eine Parklandschaft in der
Größe von 140 Fußballfeldern erstrecken – rund um den Kienberg, den
Wuhleteich und die „Gärten der Welt“.
## „Gärten der Welt“ wachsen
Der Senat hatte für die IGA im Haushalt 40 Millionen Euro veranschlagt.
Allerdings sind gleichzeitig 62,7 Millionen Euro für die „Erweiterung der
Gärten der Welt“ vorgesehen. Die Grünen rechnen damit, dass davon 20
Millionen für Projekte ausgegeben wird, die mit der IGA zusammenhängen.
Zudem müsse bei weiteren 40 Millionen Euro im Haushaltsplan überprüft
werden, ob das Geld nicht ebenfalls die Gartenschau finanziert.
Es geht etwa um das Besucherzentrum und die Freilichtbühne. „Bei beiden
Projekten ist unklar, ob sie nach der IGA weitergenutzt werden können“,
sagt Kapek der taz. Macht insgesamt 100 Millionen Euro für die IGA – 60
Millionen mehr als vom Senat angegeben.
## Kommt der Stadt zugute
Herbert Lohner vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) widerspricht den
Grünen. Er kann deren Rechenspiele nicht nachvollziehen. „Die Grünen
bringen da etwas durcheinander“, sagt Lohner. Die IGA sei nun mal kein
Gartenprojekt, sondern in erster Linie ein Stadtentwicklungsprojekt. „Um
Fördergelder zu bekommen, wird nach außen immer das Siegel IGA
transportiert – dabei stecken mehrere Bauprojekte dahinter.“ Damit stellt
sich der BUND auf die Seite des Senats. „Der Kostendeckel von 40 Millionen
Euro gilt nur für die Gartenschau selbst“, antwortete Staatssekretär
Engelbert Lütke Daldrup am Mittwoch auf Kapeks Vorwürfe.
Der Großteil der Kosten soll laut Senat durch die Ticketverkäufe gedeckt
werden. Das Land steuere lediglich 9,8 Millionen bei, heißt es in einer
Antwort auf eine parlamentarische Anfrage. Doch Antje Kapek sieht „Risiken
bei der Kalkulation der Einnahmen“. Ob wirklich 2,4 Millionen Besucher
kommen? „Berlin darf nicht den Negativbeispielen der Buga 2015 und der IGA
Hamburg folgen“, sagt Kapek. Beide Gartenausstellungen endeten mit
Millionenverlusten.
Julian Rodemann
12 Oct 2015
## AUTOREN
Julian Rodemann
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