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# taz.de -- 5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben
> Lektionen
1. Mit Waffen hätte es den Holocaust so nicht gegeben
Nach dem jüngsten Amoklauf an einem US-College in Oregon recherchierte der
Nachrichtensender CNN die Zahlen: Vom Jahr 2001 bis 2013, neuere Zahlen
gibt es nicht, starben in den USA 406.496 Menschen durch Handfeuerwaffen.
Das entspricht ziemlich genau der Zahl der US-Toten im Zweiten Weltkrieg.
Der republikanische Präsidentschaftskandidat und Arzt Ben Carson sagte am
Donnerstag der gleichen CNN: Wären die Juden bewaffnet gewesen, hätte der
Holocaust so nicht stattgefunden. Und bewaffnete Deutschen hätten
vielleicht die Nazis verjagt, sagt er. Kein Scherz.
2. Reiche haben auch Probleme
Immobilien in Boomstädten verkaufen sich besser als solche auf dem Land.
Das geht auch Milliardären so. Schon seit Jahren versucht Italiens Silvio
Berlusconi (79) seine Palastanlage auf Sardinien zu verkaufen. Die berühmte
Bunga-Bunga-Villa soll 500 Millionen Euro kosten. Auch noch zu haben:
Modegröße Pierre Cardin (92) will eine ähnliche Summe für seinen
1.200-Quadratmeter großen Palais Bulles nebst Amphitheater und 3
Swimmingpools. Es ist aus vielen Kugeln gebaut, man wohnt also in
Betonblasen, mit einem spektakulärem Blick über Cannes und das Mittelmeer.
Schneller läuft das Geschäft in New Yorks Manhattan mit Eigentumswohnungen.
Die Preise steigen ständig, im „Milliardärs-Bunker“ genannten Gebäude 220
Central Park South kauft der frisch geschiedene Hedgefondsgründer Ken
Griffin gerade ein paar Etagen zusammen, um daraus eine Maisonettewohnung
für über 200 Millionen Dollar zu basteln. Das teuerste Appartment der
Immobiliengeschichte. Ein Handwerkerobjekt eben.
3. Eine Kuh ist noch kein Patent
Das Patent auf die Jahrtausende alte Praxis des Züchtens von Milchkühe wird
doch nicht erteilt. Nicht etwa, weil das Europäische Patentamt das unsinnig
findet, es hat erst im August Tomatenzüchten patentiert. Vielmehr hat der
Antragsteller das Ansinnen erst mal aufgegeben. Ein Erfolg für
Milchkuhzüchter und Umweltgruppen, die seit acht langen Jahren dagegen
vorgehen.
4. IS ist erledigt, medienmäßig
Die Islamisten der IS können Propaganda besser als die meisten. Das will
die US-Regierung nun mit Hilfe von Hollywood kontern. Es gab mehrmals
Treffen mit Regisseuren, auch Chefs des unter jungen Leuten beliebten
Bildernachrichtendienstes Snapchat und dem Serien-Fernsehsender HBO waren
dabei, meldet der Onlinedienst Daily Beast. Geplant sind Erfolgsstories mit
jungen Menschen aus der Region – solche soll es auch außerhalb des IS
geben.
5. Gerd Müller ist in der Klinik
Der große kleine Mann, der Lebemensch und Melancholiker. Der Fußballer, der
mehr Tore als Spiele hat. Er leidet an Alzheimer. So stark, dass er in der
Klinik ist und seinen 70. Geburtstag im November nur umwölkt erleben wird.
Danke für alles, Gerd. Reiner Metzger
10 Oct 2015
## AUTOREN
Reiner Metzger
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