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# taz.de -- Großes M und kleines b
> BRAT Lange vernachlässigten die Fastfoodketten den Markt für nachhaltiges
> Essen. Nun kommt McDonald’s mit seinem ersten So-gut-wie-Bio-Burger
BERLIN taz | Bio-zertifiziertes Fleisch, Salat aus der Region, gegessen
wird vom Teller: In deutschen Städten eröffnen immer mehr Burgerläden mit
Fleisch im Brötchen in Restaurantambiente. Diesen Trend haben die großen
Fastfoodketten bislang verpasst. Marktführer McDonald’s bringt nun seinen
ersten So-gut-wie-Bio-Burger auf den Markt.
Zum echten Bio-Burger bringt es der McB nicht: Brötchen, Salat, Gurke,
Zwiebeln und Käse sind konventionell hergestellt. Lediglich das Rindfleisch
ist bio, dafür verwendet McDonald’s EU-zertifiziertes Fleisch aus
Deutschland und Österreich. Die anderen Zutaten stünden „in der benötigten
Menge momentan nicht zur Verfügung“, wie das Unternehmen mitteilte. Der
Mangel an Nachschub soll auch der Grund sein, weshalb der „McB“ nur vom 1.
Oktober bis zum 18. November im Angebot sein soll. Im Menü kostet er dann
etwa 7,50 Euro – fast 2 Euro mehr als die konventionelle Alternative. In
diesen sieben Wochen sollen in McDonald’s-Restaurants 600 Tonnen
Biorindfleisch verarbeitet werden. Das sind gut 10 Prozent von dem, was in
diesem Zeitraum in Deutschland produziert wird.
Sollte das Unternehmen dauerhaft Bioprodukte in dieser Menge anbieten,
hätte das Einfluss auf die Agrarstruktur in Deutschland, glaubt Peter
Röhrig, Geschäftsführer des Bundes Ökologischer Lebensmittelwirtschaft.
Zwar habe McDonald’s für den „McB“ auf Vorrat eingekauft, so dass keine
Folgen im Markt zu spüren sind, sollte dies ein Dauerzustand werden,
müssten mehr konventionelle Bauern auf Bioproduktion umsteigen.
Für Röhrig fehlt dem Biovorstoß von McDonald’s die Konsequenz: Auch an
Bioprodukten wie Brötchen und Salat mangele es in Deutschland nicht. Einen
dauerhaften Einstieg von McDonald’s in die Biobranche hält er daher für
unwahrscheinlich. Die Formulierung „Bio-Burger“ ist wegen der teilweise
konventionellen Zutaten falsch – und wird vom Unternehmen auch nicht
benutzt, dafür von einigen Medien. „Damit hat McDonald’s sein Ziel
erreicht“, sagt Röhrig. Für den Burgerbrater geht es nach eigenen Angaben
um neue Kunden. Röhrig glaubt das nicht: „Man will das Image von
Bioprodukten für sich selbst nutzen“. Dennoch sieht er die Aktion positiv:
„Jedes Biotier ist ein Schritt in die richtige Richtung“.
Dominik Schneider
28 Sep 2015
## AUTOREN
Dominik Schneider
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