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# taz.de -- heute in hamburg: „Nein zur Zwangspolitik“
> DISKUSSION Blockupy möchte größere Solidarität mit den Griechen erzeugen
> – durch Aufklärung
taz: Herr Rosteck, welche Eindrücke hat „Blockupy Goes Athens“ aus
Griechenland mit nach Hause gebracht?
Jan Rosteck:Es ist sehr viel passiert. Politik findet endlich nicht mehr im
Hinterzimmer statt, sie wird direkt auf der Straße ausgetragen. Es gibt
eine Politisierung ganzer Generationen – inklusive neuer Formen der
Selbstorganisation und alternativer Basisansätze. Natürlich steht über
allem immer noch die Frage: Was passiert mit Griechenland, nachdem die
Politik der Troika den Staat gebeutelt hat, was für Perspektiven bestehen?
Welche Lösungsansätze gibt es, um die Wirtschaft Griechenlands durch eine
weniger harte Politik wieder gesund werden zu lassen?
Wichtig ist, dass nicht von außen ständig Ratschläge gegeben werden, wie
man es denn besser macht. Deswegen haben wir uns nach Athen begeben, um
Erkenntnisse mitzunehmen, die uns helfen, eine andere Politik zu fahren.
Deutschland hat sich als der Vorreiter einer gnadenlosen Machtpolitik
herauskristallisiert. Zusammen mit der Eurogruppe ergibt sich seit Wochen
das Bild von einem Europa, in dem Zwangspolitik vorherrschend als
Heilmittel eingesetzt wird. Wir stellen uns einfach ein anderes,
solidarisches Europa vor.
Apropos Solidarität – warum haben die Deutschen so wenig Mitgefühl
gegenüber den Griechen?
Das liegt ganz klar an der Darstellung der Medien. Es gibt den neoliberalen
Ansatz des Sparens und der scheint in den Medien das einzig richtige
Prinzip in der Krise zu sein. Das Festhalten an einem solchen
Austeritätssystem muss jedoch durchbrochen werden, es muss aufgeklärt
werden. Genau das ist unser Anliegen – wir wollen zeigen, dass die
Situation nicht alternativlos ist und dass nur in einem geeinten,
solidarischen Europa eine Lösung gefunden werden kann.
An wen richtet sich die heutige Veranstaltung?
Eingeladen sind alle, die sich austauschen wollen. Unser Ziel ist es, einen
Diskurs schaffen, der im Idealfall neue Lösungsansätze und Perspektiven
hervorbringt. Es geht nicht nur um den Austausch unter linken Gruppen, wir
wollen auch Gespräche darüber hinaus. Deswegen kann und soll jeder
teilnehmen, der zusammen mit uns Ansätze entwickeln möchte, wie mit dieser
Situation umzugehen ist, damit wir wieder zu neuem Aufbruch kommen.
Interview: Nils Reucker
Eurokrise und Griechenland: 19.30 Uhr, Gezi Park Fiction, St. Pauli
Fischmarkt 27
29 Jul 2015
## AUTOREN
Nils Reucker
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