# taz.de -- was fehlt ...: ... eine Bleibe für Dutch Nightcrawler | |
Das wurmt die Stadtväter in Bergen auf Rügen: Vor Jahren kauften sie | |
200.000 Regenwürmer, um einen Fußballplatz zu entwässern. Und optisch macht | |
der Rasen im Ernst-Moritz-Arndt-Stadion in Bergen auf Rügen auch einen | |
guten Eindruck. Doch der Teufel steckt im Erdreich. Unzählige Regenwürmer | |
häufen Nacht für Nacht kleine frische Erdhügelchen auf, bringen weitere | |
Unebenheiten in den bereits welligen Boden und machen diesen bei | |
Feuchtigkeit äußerst glitschig. | |
Die Stadtpolitiker hatten 2009 aus Holland 200.000 fleißige Erdarbeiter der | |
Marke „Dutch Nightcrawler“ kommen lassen, weil Pfützen den Rasen des gerade | |
sanierten Stadions unbespielbar machten. Doch der gewünschte Erfolg blieb | |
aus, und nun will die Stadt die Würmer laut einem Beschluss ihres | |
Hauptausschusses wieder loswerden. Wie der Stadtvertreter-Präsident Eike | |
Bunge (CDU) sagte, sind dafür 19.500 Euro eingeplant. Das schafft | |
politischen Zündstoff. Denn immerhin hatte der Kauf schon 8.000 Euro | |
gekostet. | |
„Es ist eine Menge Geld, aber der Platz muss wieder bespielbar werden“, | |
bekräftigt der Linkenpolitiker Peter Wendekamm, der im Ausschuss den | |
Beschluss mittrug. Wie Stadtpräsident Bunge erläuterte, wird für die | |
Umsiedlung der Regenwürmer Biodyozon eingesetzt. Dabei handle es sich um | |
ein umweltfreundliches Mittel, das die Tiere an die Oberfläche treibt. | |
Helfer – so der Plan – sollen die Tiere dann einsammeln und an anderer | |
Stelle wieder aussetzen. Wo die 200.000 Erdlinge dann eine neue Heimat | |
finden, ist bisher noch unklar. (dpa/taz) | |
5 Jun 2015 | |
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