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# taz.de -- Biokette Basic: Lidl will Hauptaktionär werden
> Zwei Gründer des Basic-Unternehmens wollen aus Protest gegen den Einstieg
> des Discounters Lidl ihre Aktien verkaufen.
Bild: Bald in Lidl-Hand? Basic-Bioladen in Köln
BERLIN taz Die Schwarz-Gruppe, zu der der Lebensmitteldiscounter Lidl
gehört, könnte schon bald die Aktienmehrheit an der Biosupermarktkette
Basic übernehmen. Nach Informationen der taz wollen zwei der Basic-Gründer
sowie der Miteigentümer Asi-Gruppe ihre Anteile verkaufen.
Richard Müller, einer der vier Gründer von Basic, gab gestern bekannt, er
werde seine beratende Funktion bei dem Biosupermarkt aufgeben und außerdem
seine Aktien verkaufen. Nach der Beteiligung der Schwarz-Gruppe an Basic
könne er keine Verantwortung für die weitere Entwicklung des Unternehmens
tragen, begründete Müller seine Entscheidung.
Auch Georg Schweisfurth, der zweite Gründer von Basic, werde sich "sicher
aus dem Unternehmen zurückziehen", sagte Müller der taz. Eine definitive
Entscheidung wird auf der Hauptversammlung am 3. August erwartet. Gemeinsam
sind Müller und Schweisfurth im Besitz eines Drittels der Aktien, die dann
zum Verkauf stehen würden. Weitere 16 Prozent sind noch im Besitz der
Asi-Gruppe, die nach Angaben des Basic-Vorstands ihre Unternehmensanteile
verkaufen wird.
Als Käufer käme die Schwarz-Gruppe infrage. Nach Auskunft des
Basic-Vorstands Joseph Spanrunft hat der Lidl-Eigentümer ihm gegenüber ein
klares Interesse an weiteren Aktien bekundet. "Und wir werden sie nicht
daran hindern, weitere Aktien zu kaufen", sagte Spanrunft der taz. Wie am
vergangenen Freitag bekannt wurde, hält Lidl derzeit elf Prozent der
Basic-Aktien (die taz berichtete). Mit den Anteilen von Schweisfurth,
Müller und der Asi-Gruppe käme die Schwarz-Gruppe auf über 60 Prozent und
wäre damit Mehrheitsaktionär. Der verbliebene Aktionär und Mitgründer von
Basic, Finanzvorstand Hans Priemeier, befürwortet die Übernahme durch die
Schwarz-Gruppe.
Die Biosupermarktkette betreibt in Deutschland 23 Filialen. Seit der
Gründung 1997 waren immer wieder mögliche Investoren im Gespräch. Müller
und Schweisfurth hatten auf Kleinaktionäre gesetzt und einen Börsengang
angestrebt. Nun sehen sie die Unabhängigkeit des Unternehmens in Gefahr.
Müller befürchtet, dass mit dem Einstieg von Lidl die sozialen Standards
und die Qualität der Produkte sinken werden. Basic-Vorstand Spanrunft sagt
dazu: "Es wird sich nichts ändern, wenn die Schwarz-Gruppe Hauptaktionär
wird, wir werden weitermachen wie bisher."
25 Jul 2007
## AUTOREN
Paula Scheidt
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