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# taz.de -- s-bahn-streik: Arbeitskampf soll weh tun
> DieLokführer streiken, damit ihr Arbeitgeber geschädigt wrid. Das ist der
> Sinn eines Arbeitskampfes.
Bild: Streikende Lokführer im Tunnel
Zwei Stunden haben die Lokführer der S-Bahn gestern Morgen zur
Hauptverkehrszeit die Arbeit niedergelegt. Zum befürchteten Verkehrschaos
kam es zwar nicht. Trotzdem waren viele S-Bahn-Kunden verärgert. Gängige
Meinung: Um eine saftige Gehaltserhöhung durchzusetzen, trägt die
Lokführer-Gewerkschaft GDL ihren Streit auf den Rücken der Fahrgäste aus.
Doch diese Kritik greift zu kurz.
So bedauerlich es sein mag, dass einige Tausend gestern Morgen zu spät zur
Arbeit gekommen sind: Ein Arbeitskampf nützt nur, wenn er der
Konzernführung weh tut. Dass dies auch die Fahrgäste trifft, geht damit
einher und ist unvermeidbar.
Zwar hat der S-Bahn-Kunde nur wenig Einfluss auf die
Verhandlungsbereitschaft der Bahnzentrale, die diesen Tarifkonflikt genauso
zu verantworten hat wie die GDL. Doch ist die Bereitschaft zu Verhandlungen
ausgeschöpft, bleibt den Lokführern als Druckmittel nichts anderes als ein
Streik.
So wie jeder Angestellte die gesetzlich verankerten Instrumente des
Arbeitskampfes nutzen sollte, wenn er sich im Tarifkonflikt untergebuttert
fühlt, steht dieses Recht auch den Lokomotivführern zu. So viel Verständnis
muss sein.
Mit der Wahl, den Streik zunächst bei der S-Bahn in Hamburg und Berlin
durchzuführen, hat sich die GDL sogar noch von ihrer zahmen Seite gezeigt.
Denn ernsthaft beeinträchtigt waren gestern Morgen allenfalls die Berliner
im tiefen Südwesten der Stadt, deren Ausweichmöglichkeiten im öffentlichen
Nahverkehr tatsächlich eher gering sind. Die meisten anderen konnten ohne
große Umstände auf U-Bahn, Busse oder Regionalzüge umsatteln. Verkraften
können die Zehlendorfer es trotzdem. Die meisten dort fahren ohnehin mit
ihrem Auto zur Arbeit.
10 Aug 2007
## AUTOREN
Felix Lee
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