Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Luftverschmutzung: BUND will Ausflugsdampfer versenken
> Der zunehmende Ausflugsverkehr auf den Berliner Binnengewässern verdreckt
> die Luft in Ufernähe. Jetzt fordern Umweltschützer Rußpartikelfilter auch
> für Schiffe.
Stinker gibt es nicht nur auf der Straße, sondern auch auf dem Wasser. Doch
während die übelsten Luftverpester ab 2008 die Innenstadtstraßen nicht mehr
befahren dürfen, ist für Schiffe mit hohem Schadstoffausstoß kein Verbot
vorgesehen. Nun fordern Umweltschützer, die Umweltzone auch auf die
Binnenschiffahrtsgewässer im Stadtgebiet auszuweiten.
Noch seien entlang der Uferstraßen die Grenzwerte für krebserregenden
Feinstaub nicht überschritten worden, sagt Martin Schlegel,
Verkehrsreferent beim Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND). Doch gerade
Anwohner hätten sich über zunehmenden Dieselgestank beschwert. "Besonders
der Schwefelausstoß bereitet uns große Sorge", so Schlegel. Er sei
besonders gesundheitsschädlich.
Derzeit fahren rund 130 Ausflugsschiffe in Berlin. Im Vergleich zu
Seeschiffen, die in der Regel mit Schweröl fahren, stoßen die zumeist mit
höherwertigem Gasöl betriebenen Ausflugsdampfer zwar wesentlich weniger Ruß
und Feinstaub aus. Der Schwefelanteil ist laut Schlegel dennoch zu hoch.
"Es ist im eigenen Interesse der Reedereien, die Schiffsmotoren mit
Rußpartikelfiltern auszustatten und die derzeit noch mit Schwefelöl
betriebenen Motoren durch modernere Anlagen zu ersetzen", argumentiert er.
Immerhin seien Gäste und Mitarbeiter am meisten den Schaffstoffen
ausgesetzt. Auch Menschen, die an den Uferstraßen wohnten, behörten zur
Risikogruppe. "Die Belastungen vertragen sich nicht mit dem Ziel des
Senats, die Spree zum Erholungsraum auszubauen."
Spree und Landwehrkanal sind zwar Bundeswasserstraßen - fallen also nicht
in die Zuständigkeit des Senats. Die rot-rote Landesregierung kann sich
aber nach Ansicht von Schlegel über den Bundesrat für höhere
Umweltstandards einsetzen. Zugleich setzt der Umweltschützer auf das
Gewissen der Reedereien. In Köpenick habe eine Reederei bereits auf
Solarboote umgestellt. Zudem ließe sich viel Rußausstoß vermeiden, wenn
Schiffe an Anlegestellen Strom aus der Steckdose beziehen würden - anstatt
ihn mit laufendem Motor zu erzeugen.
17 Aug 2007
## AUTOREN
Felix Lee
## ARTIKEL ZUM THEMA
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.