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# taz.de -- Sponsoring: Herr Beisheim zur Kasse, bitte!
> Erst wollte "Metro"-Milliardär Beisheim eine Schule in Bayern fördern,
> dann zog er sich zurück. "Rechtswidrig", sagt ein Experte.
Bild: Beisheim (links) mit bayerischem Verdienstorden von Stoiber (2. v.l.).
MÜNCHEN taz Otto Beisheim, Gründer der Großhandelskette Metro, muss
womöglich gegen seinen Willen zehn Millionen Euro nach Bayern überweisen.
Die Auflösung der Beisheim-Stiftung Tegernsee im Januar dieses Jahres ist
nach Ansicht des Bochumer Stiftungsrechtlers Karlheinz Muscheler
rechtswidrig. Die Behörden seien verpflichtet, das Geld einzufordern, sagte
er gestern auf einer Pressekonferenz der bayerischen SPD.
Der heute 83-jährige Otto Beisheim hatte im August 2005 eine Stiftung zur
Förderung des Tegernseer Gymnasiums ins Leben gerufen und wollte diese mit
zehn Millionen Euro dotieren. Im Gegenzug sollte das Gymnasium Beisheims
Namen tragen. Nicht alle waren davon begeistert - denn Beisheim hatte einst
der SS-Panzerdivision "Leibstandarte Adolf Hitler" angehört. Entnervt von
der Debatte, zog sich Beisheim zurück. Das Gymnasium behielt seinen alten
Namen. Im Januar hob die Regierung von Oberbayern die Beisheim-Stiftung
Tegernsee auf. In ihrer Begründung berief sie sich auf die nicht erfolgte
Umbenennung des Gymnasiums, die "eine wesentliche Grundlage des
Stiftungszwecks" gebildet habe. "Die Umbenennung der Schule gehörte nicht
zum Stiftungszweck", sagte hingegen Stiftungsexperte Muscheler. Die
Behörden hätten die Stiftung auch nicht aufheben dürfen. Das
Kultusministerium widerspricht dieser Auffassung. Und auch der zuständige
Landkreis Miesbach macht keine Anstalten, die Beisheim-Millionen
einzufordern. "Für uns ist die Sache erledigt", sagte ein Sprecher des
Landratsamts der taz. Für Muscheler ist das unverständlich: "Der Landkreis
verzichtet auf zehn Millionen Euro. Das ist eine Verschwendung öffentlicher
Gelder." Bei der Beisheim-Stiftung gibt man sich einsilbig. "Wir haben
diesem Thema nichts mehr hinzuzufügen", sagte eine Sprecherin der taz.
22 Aug 2007
## AUTOREN
Wolf Schmidt
Wolf Schmidt
## TAGS
Ehrendoktor
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