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# taz.de -- Pakistan: Alles nach Plan für die USA
> Nichts fürchtet Washington mehr, als das Ende der pakistanischen
> Unterstützung im Feldzug gegen die Taliban.
Bild: Einflussreiche Freunde: Muqrin bin Abdulaziz Al Saud (l) und Saad Hariri.
DELHI taz Das Militärregime in Islamabad kann sich bei seinem Vorgehen der
Unterstützung einflussreicher Freunde sicher sein. Am Wochenende traten
überraschend der saudische Geheimdienstchef, Prinz Muqrin bin Abdulaziz Al
Saud, und Saad Hariri, der Sohn des ermordeten libanesischen Premiers Rafik
Hariri, in Islamabad mit Musharraf vor die Kameras. Beide verlangten,
Sharif solle sich an sein Abkommen mit Musharraf aus dem Jahr 2000 halten,
für zehn Jahre im Ausland zu bleiben.
Doch vor allem die USA erweisen sich als die größten Unterstützer der
Militärdiktatur. Anthony C. Zinni, ehemaliger Oberbefehlshaber des
Zentralkommandos der US-Streitkräfte, fordert in der Samstagausgabe der
Washington Post seine Landsleute dazu auf, "unserem Mann in Pakistan"
beizustehen. Er schreibt: "Nach dem 11. September waren die USA froh, in
Pakistan einen Anführer zu haben, der gewillt war, den Kampf gegen den
Terrorismus aufzunehmen." Pakistanische Medien berichteten, der
stellvertretende US-Außenminister für Asien und Zentralasien, Richard
Boucher, sei am Freitag mit einer Delegation in Islamabad eingetroffen und
habe sich mit Musharraf getroffen. Noch diese Woche wird der
stellvertretende US-Außenminister John Negroponte in Pakistan erwartet.
Tatsächlich dürften die USA dieser Tage einiges unternehmen, damit ihnen
die Atommacht Pakistan nicht aus den Händen gleitet. Ihre Angst vor einem
Sturz Musharrafs, dessen Regime sie seit Jahren mit Milliarden Dollar
unterstützen, ist berechtigt: Freie Wahlen könnten eine weniger prowestlich
eingestellte Regierung als das Militärregime zu Tage fördern. Das Ende der
pakistanischen Unterstützung des immer noch nicht gewonnenen US-Feldzuges
gegen die Taliban droht.
Volkstribun Sharif, der aussichtsreiche Kandidat, wäre für die USA
besonders gefährlich gewesen: Kürzlich hat er sich in London mit Vertretern
von Pakistans wichtigstem Bündnis religiöser Parteien getroffen und eine
mögliche Zusammenarbeit besprochen. Daher dürfte die Supermacht USA kaum
eine Träne vergießen wegen der undemokratischen Abschiebung Sharifs zu
einem ihrer anderen Verbündeten - nach Saudi-Arabien.
11 Sep 2007
## AUTOREN
Sascha Zastiral
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Pakistan: Rückkehr ins Exil
Der frühere pakistanische Premier Nawaz Sharif ist wieder abgeschoben
worden. Offenbar mit Unterstützung der USA, die den Diktator Musharraf
nicht verlieren wollen.
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