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# taz.de -- Verkehr: Raser sollen mehr zahlen
> Minister Tiefensee will Bußgelder für Verkehrssünder erhöhen.
> Überschreitung des Tempolimits könnte bis zu 680 Euro kosten. Der ADAC
> protestiert - die Grünen sind zufrieden.
Bild: Auch Drängeln soll teurer werden.
BERLIN dpa Raser, Drängler und Alkoholsünder am Steuer müssen schon bald
mit drastisch höheren Bußgeldern rechnen. Die Verschärfung solle
"Vernünftige noch besser vor den Unvernünftigen schützen", kündigte
Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) an. Ein Gesetzentwurf
seines Ministeriums sieht zum Teil eine Verdoppelung der heutigen Bußgelder
im Straßenverkehr vor. Die neuen Sätze sollen von 2008 an gelten.
Dem Entwurf zufolge soll Trunkenheit künftig bereits beim ersten Mal mit
500 Euro geahndet werden. Bisher beträgt das Bußgeld 250 Euro. Raser sollen
mit bis zu 680 Euro zur Kasse gebeten werden. Derzeit liegt die
Höchstgrenze bei 425 Euro. Drängler sollen statt 250 Euro künftig 400 Euro
zahlen, notorische Linksfahrer 80 statt 40 Euro. Wer künftig mit 10
Kilometern pro Stunde über dem Tempolimit erwischt wird, muss statt bisher
15 Euro künftig 20 Euro zahlen. Bei den geplanten Bußgeldern für Lastwagen
kommen auch die Fahrer nicht mehr so billig davon wie bisher.
Der ADAC kritisierte die Pläne. "Autofahrer sind keine Verbrecher", sagte
der Präsident des größten deutschen Automobilclubs, Peter Meyer, der Welt
am Sonntag. Das Ziel, die Verkehrsteilnehmer zu vernünftigerem Verhalten zu
erziehen, werde mit einer so drastischen Erhöhung der Bußgelder mit
Sicherheit verfehlt. Die Autofahrer würden dies als "Abzocke" empfinden.
Auch der Auto-Club Europa (ACE) zeigte sich skeptisch. Beim jüngsten
Verkehrsgerichtstag in Goslar hätten die Experten lediglich eine
differenzierte Anhebung bei schweren Verstößen gefordert. Die Grünen
dagegen begrüßten Tiefensees Pläne. Im europäischen Vergleich hinke
Deutschland bei den Bußgeldern hinterher, sagte der Verkehrspolitiker
Winfried Hermann.
30 Sep 2007
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