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# taz.de -- UNTERM STRICH
Ihre Kunst erinnert an die NS-Zeit und das Schicksal eines bis heute
diskriminierten Volkes: Die in Wien lebende Roma-Schriftstellerin und
Malerin Ceija Stojka ist tot. Sie starb am Montag im Alter von 79 Jahren in
einem Wiener Krankenhaus, sagte die Mitherausgeberin ihrer
Erinnerungsbände, Karin Berger, am Dienstag der österreichischen
Nachrichtenagentur APA.
Stojka gilt als die wichtigste Roma-Künstlerin Österreichs und erhielt für
ihre Werke und ihr Engagement gegen das Vergessen zahlreiche
Auszeichnungen.
Die Künstlerin wurde in der Steiermark in einer Familie reisender Lovara,
einer Untergruppe der Roma, aus dem Burgenland geboren. Als Kind überlebte
sie die drei Konzentrationslager Auschwitz, Bergen-Belsen und Ravensbrück.
Außer ihrer Mutter und ihren vier Geschwistern ermordeten die Nazis ihre
gesamte, rund 200 Menschen zählende Großfamilie. Nach dem Krieg ließ sich
Stojka in Wien nieder.
1988 veröffentlichte sie ihre Erinnerungen erstmals in dem Band „Wir leben
im Verborgenen“, 1992 folgte die Fortsetzung „Reisende auf dieser Welt“.
„Ich habe zum Stift gegriffen, weil ich mich öffnen musste, schreien“,
sagte die Künstlerin 2004 bei einer Ausstellungseröffnung. Neben Büchern
drückte sie die Schrecken der NS-Zeit auch in Bildern aus. Zusätzlich
engagierte sie sich als Zeitzeugin, um Kinder und Jugendliche an ihren
Erfahrungen teilhaben zu lassen. 2009 erhielt sie von der österreichischen
Kulturministerin Claudia Schmied den Berufstitel Professorin. „Ceija
Stojkas Zeugnis gibt Mut und Hoffnung, dass der Schwur ‚Nie wieder‘ mehr
als ein historisches Versprechen ist und sein wird“, sagte die Ministerin.
31 Jan 2013
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