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# taz.de -- Kommentar: Weg mit der Wärmestube!
> Gutachter wollen das Kongresszentrum ICC erhalten. Dabie ist der Betrieb
> teurer als der Abriss.
Schön ist es nicht. Es steht auf einer Verkehrsinsel. Drinnen ist es muffig
und asbestverseucht. Und recht zu gebrauchen ist das Ding auch nicht mehr.
Dafür kostet das Internationale Congress Center (ICC) den Berliner
Steuerzahler jährlich Millionen. Schon darum schreit die 30 Jahre alte
Blechkiste an der Avus-Schleife förmlich nach Abriss. Dass dies noch nicht
geschehen ist, grenzt an kein Wunder, sondern ist dem Wunsch nach
Westberliner Wärmestuben geschuldet. Die sind ja bekanntlich teuer.
Dass der Erhalt des ICC mit Vernunft nichts zu tun hat, beweist auch der
neueste Gutachtersegen der Senatorin für Stadtentwicklung. Gleich drei neue
Papiere liegen auf dem Tisch, die die Rettung des Hauses bringen sollen.
Das ist nicht nur viel Geld, das da für ICC-Expertisen ausgegeben wurde. Es
ist zugleich lachhaft, jetzt von einem Durchbruch zu sprechen. Warum
Bereits sechsmal wurde das Thema Abriss oder Sanierung von Gutachtern
durchgenudelt. Als Ergebnis kam fast immer heraus, dass es wesentlich
teurer wäre, die Immobilie zu erhalten, als sie zu versenken. Das sagen
selbst die Betreiber des ICC, die längst für einen Neubau plädieren.
Hören will das im Roten Rathaus scheinbar niemand. Politisch verfährt der
Senat nach dem Motto: Wir fassen unser Raumschiff im Westen aus
nostalgischen Gründen nicht an und verzögern die Chose mit immer neuen
Analysen - bis mal eine kommt, die uns passt. Dass die Linke diese Taktik
jetzt mitzuspielen scheint, ist unverständlich. War sie doch immer für
Abriss und Neubau. Gerade hier sollte sie Rückgrat zeigen - schon aus
Gründen des Westausgleichs für den Palast der Republik. Das ICC war ja in
Konkurrenz zum Palast errichtet worden. Und der wird derzeit geschliffen.
10 Jan 2008
## AUTOREN
Rolf Lautenschläger
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