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# taz.de -- SpaceShipTwo für Weltraumurlauber: Virgin präsentiert galaktische…
> Der britische Luftfahrtkonzern Virgin will mit seinem neu entwickelten
> Raumschiff Parabelflüge für Touristen anbieten. Ein Sitzplatz kostet
> 200.000 Dollar.
Bild: Irgendwo zwischen Raumfähre und Firmenjet: das SpaceShipTwo unterm Träg…
In 110 Kilometern Höhe durch den Weltraum schießen und einmal im Leben in
die schwarze Tiefe des Weltraums blicken und die Erdkrümmung unter sich
sehen - das will Virgin Galactics für gutbetuchte Touristen nun möglich
machen. In New York präsentierte das Unternehmen von Richard Branson das
Design ihres Spaceliners "SpaceShipTwo", der Touristen ab 2010 ins All
fliegen soll.
Sechs Passagiere und zwei Piloten fasst das Virgin-Raumschiff. Ein
Sitzplatz für den zweieinhalbstündigen Parabelflug kostet 200.000 Dollar -
ein paar Minuten Schwerelosigkeit inklusive. Start- und Landestation für
die Weltraumreise wird eine neuer Weltraumhafen in der Wüste New Mexicos
sein.
Virgins SpaceShipTwo ist eine technische Weiterentwicklung von Burt Rutans
SpaceShipOne, das bereits im Oktober 2004 erfolgreich in den Weltraum flog.
Rutan erhielt für die Konstruktion den mit 10 Millionen Dollar dotierten
Ansari "X-Prize" für private Raumfahrt - und wurde von Virgin mit der
Weiterentwicklung des Prototyps beauftragt.
Der Nachfolger SpaceShipTwo ist doppelt so groß wie sein Vorgängermodell
und nach Firmenangaben heute zu etwa 60 Prozent ausgereift. Starthilfe
bekommt das Raumschiff vom viermotorigen Trägerflugzeug "White Knight Two"
(WK2): Es bugsiert das SpaceShipTwo in eine Höhe von 15 Kilometern - erst
dort zünden die Triebwerke des Raumschiffs für den Flug ins All.
Testflüge sollen bereits in diesem Jahr stattfinden. Virgin-Chef Branson
zeigte sich bei der Präsentation des Designs zuversichtlich, das das
Projekt ein großes wirtschaftliches Potential berge: "Ich glaube, dass es
wichtig ist, dass wir einen einzigartigen kommerziellen Erfolg aus der
Sache machen." Dem Unternehmen zufolge gibt es bereits jetzt mehr als 200
Menschen, die schon einen Flug gebucht haben - und 85.000, die ihr
Interesse an einem Flug angemeldet haben. Branson erklärte, er werde den
Preis für den Weltraumtrip innerhalb der nächsten fünf Jahre dramatisch
senken können.
Virgin zufolge soll die Technologie aber nicht nur für Weltraum-Tourismus
genutzt werden. Speziell der "White Knight Two" könne auch für unbemannte
Flüge genutzt werden - etwa um Raketen in die obere Atmosphäre zu
transportieren und von dort zu starten.
Dem Wissenschaftsmagazin New Scientists zufolge verzögerte sich die
Entwicklung des Antriebs von SpaceShipTwo, weil bei einem Test im
vergangenen Jahr der Antrieb explodierte - dabei wurden drei Menschen
getötet. Da das Unternehmen von Entwickler Rutan die
Sicherheitsbestimmungen nicht eingehalten habe, sei es darüber hinaus zu
einem Bußgeld verurteilt worden.
Virgin Galactics ist nur einer von mehreren Anbietern, die derzeit daran
arbeiten Weltraumtrips anzubieten. Neben Amazon-Unternehmer Jeff Bezos und
Paypal-Gründer Elon Musk arbeitet auch die EADS an kommerziellen Angeboten
für private Raumfahrer.
24 Jan 2008
## AUTOREN
Meike Laaff
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