# taz.de -- George Clooney: Der smarteste Pazifist der Welt | |
> Der US-Schauspieler wurde zum UN-Friedensbotschafter gekürt - weil er | |
> nicht nur Filme dreht, sondern sich auch für die Katastrophen-Region | |
> Darfur engagiert. | |
Bild: Künftig mit Taube am Revers: George Clooney. | |
Die Anstecknadel in Form einer Friedenstaube verpflichtet. George Clooney | |
wurde sie in einer Zeremonie am vergangenen Donnerstag in New York | |
verliehen, was ihn offiziell zum Friedensbotschafter der Vereinten Nationen | |
machte. Damit habe man anerkennen wollen, dass Clooney öffentliche | |
Aufmerksamkeit auf wichtige internationale politische und soziale Fragen | |
gelenkt habe, erklärte UN-Sprecherin Michèle Montas. Anders als das der | |
zahlreichen Goodwill-Botschafter diverser UN-Sonderorganisationen wird | |
dieses Mandat vom UN-Generalsekretär direkt vergeben. | |
Clooney findet sich damit in bester Gesellschaft wieder - und stellt sich | |
als Neunter in eine Reihe anderer prominenter Friedensbotschafter. Zuvor | |
waren mit diesem Mandat unter anderem der Schauspieler Michael Douglas, der | |
Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel, die Schimpansenforscherin Jane | |
Goodall oder der Schriftsteller Paulo Coelho unterwegs. | |
Der 46-jährige Beau will sein Mandat nutzen, um die Scheinwerfer der | |
Aufmerksamkeit auf Konfliktregionen wie Darfur zu richten: "Ich bin sehr | |
froh, ein Botschafter des Friedens zu sein, und meine Botschaft lautet: Die | |
Welt schaut zu, und dieses Mal könnt ihr nicht scheitern", sagte der | |
Schauspieler mit Blick auf die geplante Friedensmission in Darfur. | |
Um seine Glaubwürdigkeit für diese Aufgabe ist es nicht schlecht bestellt. | |
Sein Erfolg als Schauspieler kam nicht zu früh, erst spät wurde er mit | |
seiner Rolle in der TV-Serie "Emergency Room", zuerst von der Damenwelt, | |
wahrgenommen. Die damit verdienten Millionengagen ließen ihn Projekte | |
finanzieren, mit denen er sich auch dem Rest der Welt bekannt machte - | |
nicht nur als Schauspieler, sondern als politisch engagierter Regisseur: | |
Mit "Syriana" (2005) kritisierte er die US-amerikanische Ölindustrie und | |
holte einen Oscar. Mit "Good Night, And Good Luck" (2005) beschrieb er das | |
paranoide Klima in der McCarthy-Ära und gewann weitere Preise. | |
Dabei engagiert er sich nicht nur auf der Leinwand oder hinter der Kamera | |
für einen guten Zweck: Zusammen mit einigen Verbündeten in Hollywood | |
gründete er die Initiative "Not On Our Watch", die sich aktiv für eine | |
Lösung in Darfur einsetzt - wenn er mal nicht in seiner Villa am Comer See | |
logiert und lächelnd Espresso trinkt, ohne sich von der Weltlage aus der | |
Ruhe bringen zu lassen. | |
Dass ihm bereits zweimal der Titel "Sexiest Man Alive" verliehen wurde, | |
trägt er mit Selbstironie - und münzt seine Popularität als Womanizer in | |
Werbeauftritte um, die er sich hoffentlich teuer bezahlen lässt. Damit er | |
weiter Projekte finanzieren kann, die ihm künftig die Friedenstaube am | |
Revers sichern. GINA BUCHER | |
2 Feb 2008 | |
## AUTOREN | |
Gina Bucher | |
## ARTIKEL ZUM THEMA |